Ein berührender Abend mit drei Pfiffen im Donausaal Mauthausen
MAUTHAUSEN. Mit drei kurzen Pfiffen wurde die gestrige Gedenkveranstaltung zur Mühlviertler Hasenjagd eingeläutet. Gestaltet wurde der Abend von Schauspieler Gregor Seberg sowie von Musikerin und Sängerin Sigrid Horn.
Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltung stehen die Nacht von 1. auf 2. Februar 1945 und die Tage danach, die Flucht von mehr als 500 Häftlingen aus dem KZ Mauthausen und die von den Nazis als „Hasenjagd“ bezeichnete Hetze auf die vor dem sicheren Tod fliehenden Menschen. Die drei Pfiffe, die den Abend begleiteten, waren das Erkennungszeichen der Kärntner Partisanen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, die in den Bergen südlich der Drau an der Befreiung Österreichs mitgewirkt haben. Gregor Seberg las Auszüge aus dem Buch „Jelka: aus dem Leben einer Kärntner Partisanin“, die bewegende Geschichte von Helena Kuchar-Jelka vor. Die Lebensgeschichte von Helena Kuchar zeigt eine Frau, die ohne Kompromisse für ihre Überzeugungen eintrat, auch unter noch so schlechten Vorzeichen und größter Not. Ihre Geschichte gibt Mut und Zuversicht.
Berührende Dialektlieder
Sigrid Horn untermalte die Lesung von Seberg musikalisch. Mit ihrer Stimme und ihrem Klavierspiel berührte sie die Besucher mit ihren Dialektliedern im Donausaal. „Pure Gänsehaut“ - hieß es im Anschluss von einigen Zuschauern. Dabei musste sich nicht nur die Sängerin Tränen aus dem Augenwinkel wischen, sondern auch der eine oder andere im Publikum. Ein wahrlich bewegender Abend, der zum Hinschauen in der Gegenwart Mut machen soll.
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