Stradellas Barockoper verzaubert
GREIN/STRUDENGAU. Einmal mehr ist es bei den Donaufestwochen gelungen, ein noch nicht gehörtes Opernjuwel auszugraben. Am vergangenen Samstag gab es die Österreich-Erstaufführung von „Moro per amore“ von Alessandro Stradella.
Nach dem Tod König Ormondos von Sizilien erbt seine Tochter Eurinda dessen Königreich. Am Totenbett vertraut er sie dem Grafen Rodrigo an. Der König von Zypern, Duarte, schmiedet indessen Pläne zur Eroberung Siziliens. Sein Sohn Floridoro, der um die Schönheit der Königin Eurinda weiß, verliebt sich in diese, und da er keine Hoffnung
hat, Eurinda aufgrund des erbitterten Krieges zwischen den beiden Ländern für sich gewinnen zu können, beschließt er, seine Kleider zu tauschen und mit seinem Pagen Fiorino an Eurindas Hof nach Messina zu ziehen. Als Sklave Feraspe verkleidet, hofft er, ihre Liebe zu gewinnen.
Debüt in Solorolle
Manuela Kloibmüller ist es erneut gelungen, ein Ensemble aufzustellen, welches sich aus erfahrenen Opernsängern und jungen Talenten zusammensetzt. Jakob Maximilian Gerbeth feiert sein Debüt in einer Solorolle und verkörpert überzeugend den schüchternen, verliebten jungen Floridoro, der verkleidet um seine große Liebe zittert. An seiner Seite die großartige Maria Ladurner, die bereits auf zahlreichen großen Bühnen ihr Können gezeigt hat. Als Hofdame ist zwei Wochen vor der Premiere noch Marelize Gerber eingesprungen, eine leidenschaftliche Interpretin Alter Musik, die in der Rolle der verzweifelten Lucinda glänzt. Das Publikum darf sich auch wieder auf Markus Volpert und Markus Miesenberger freuen, die stimmgewaltig ihren Pakt erneuern. Eine echte Erfrischung ist auch Johanna Rosa Falkinger, die als Fiorino für Leichtigkeit sorgt, ebenso wie Cornelia Traxler, die als Kammerzofe Lindora begeistert. Für die wunderbare Barockmusik sorgt das Euridice Barockorchester der Bruckneruni unter der Leitung von Elisabeth Wiesbauer, musikalisch geführt von Erich Traxler. Die Premiere am Samstag musste witterungsbedingt im Rittersaal stattfinden und wurde vom Publikum mit großer Begeisterung und viel Applaus aufgenommen. Weitere Spieltage sind noch am 12., 13. und 14. August, um 19 Uhr.
Uraufführung am 11. August in Bad Kreuzen
Im Hauerhof in Ardagger entführte am Sonntag bei einer Matinee Agnes Palmisano mit facettenreicher Stimme und exzellentem Trio (Andreas Teufel, Harmonika, Daniel Fuchsberger, Kontragitarre, Aliosha Biz, Violine) in die Liederwelt der Singer-Songwriter-Ikone des elisabethanischen Zeitalters - John Dowland. Im Wiener Dialekt öffnete sie den begeisterten Besuchern Räume voll Kummer und Zorn, voll Zartheit und Freude.
Eine besonderes Highlight wartet auf die Festwochen-Freunde übrigens am 11. August: Der Komponist und Gitarrist Florian Palier, der den diesjährigen Kompositionsauftrag der Festwochen erhalten hat, bringt seine „Temperamente“ in der Pfarrkirche Bad Kreuzen zur Uraufführung. Die weiteren Konzert-Termine findet man auf der Website: www.donau-festwochen.at
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