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Anton Bruckner Straße in Perg seit 1935

Franz Pfeiffer, 05.04.2024 08:07

Das Brucknerjubiläumsjahr ist der Anlass, sich mit der Brucknerstraße in unserer Stadt zu befassen. Am 27. April 2024 um 17 Uhr sammelt David Wagner im Auftrag der OÖ. Landes-Kultur GmbH bei der Bevökerung in der Perger Brucknerstraße Tonspenden für sein landesweites Projekt 9 Symphonien in 9 Minuten. Der Heimat- und Museumsverein Perg führt auf Anfrage Brucknerstadt-Spaziergänge durch, bei denen auch die Brucknerstraße miteinbezogen wird.

Brucknerstraße nördlicher Teil, Häuser Nr. 189 (heute Nr. 6), Nr. 195 (heute Nr. 8) und Nr. 222 (heute Naarner Straße Nr. 29).
Brucknerstraße nördlicher Teil, Häuser Nr. 189 (heute Nr. 6), Nr. 195 (heute Nr. 8) und Nr. 222 (heute Naarner Straße Nr. 29).

Mit dem Bau der Eisenbahn in Perg entstand an der Verbindungsstraße vom Hauptplatz zum Bahnhof ein Bahnhofsviertel, wo sich vorher Wiesen und Krautäcker befanden. Die ersten Häuser im Bereich der Bahnhofstraße wurden zwischen 1898 und 1910 errichtet. Die Reihenfolge kann an den damals aufsteigend vergebenen Hausnummern des Marktes abgelesen werden. Die Straßenbezeichnung war eine zusätzliche Orientierungshilfe. Wo heute die Brucknerstraße nach Süden abzweigt, wurden 1910 die Häuser Markt 160, 162, 163 und 164 mit der Zusatzbezeichnung Bahnhofstraße gebaut.

Vor knapp 90 Jahren, am 29. März 1935, wurde in der Gemeindetagsitzung einstimmig beschlossen, die Straße, die von der Bahnhofstraße zur Naarner Straße führt, als Anton Brucknerstraße zu benennen. Die Häuser Bahnhofstraße 162 und 163 erhielten jetzt die Zusatzbezeichnung Brucknerstraße und waren somit die ersten Häuser dieser Verbindungsstraße, die wegen der regen Bautätigkeit bald über die Naarner Straße hinaus nach Süden bis zu den Bahngleisen reichte.

Erste Betriebe, die sich in der Brucknerstraße ansiedelten, waren der Mechanikermeister Ernst Lentschig und der Baumeister Vinzenz Halatschek mit den Häusern Brucknerstraße Nr. 237 und Nr. 208 bzw. heute Nr. 12 und Nr. 14. Dessen Sohn Erich Halatschek, Ehrenbürger von Perg, baute ausgehend von der Brucknerstraße sein Bauunternehmen gemeinsam mit seinem Schwager Georg Heindl die HABAU Group zu einem der größten Baukonzerne Österreichs aus. Ende der 1970er-Jahre startete die Familie Lumetsberger/Forstenlechner an der Ecke Brucknerstraße/Naarnerstraße ihren Installationsbetrieb.

Alfred Zellinger, Kulturmanager und Buchautor aus Wien und Gmunden, verbrachte im Haus seiner Großeltern Johann und Anna Prangl in der Brucknerstraße Nr. 195, heute Nr. 8 seine Kindheit und als Jugendlicher mehrmals die Schulferien. Er wird am 19. Juni 2024 bei mit seinen weltmännischen „Flaneurgeschichten ...“ im Rahmen von PERGliest im KUZ zu Gast sein und dabei auch über seine Kindheits- und Jugendjahre in Perg anfangs der 1950er-Jahre erzählen.

Brucknerstraßler haben auch Anteil an der Erforschung unserer Heimat. Der Perger Volkschuldirektor Hans Bannert, wohnhaft in der Brucknerstraße Nr. 183, heute Nr. 7, verfasste ein Lehrbuch mit dem Titel „Heimatort und Heimatgemeinde Perg“ und der Naarner Volksschuldirektor Dagobert Hofstätter, Brucknerstraße Nr. 222, heute Naarner Straße Nr. 29, war Gründungsmitglied und viele Jahre Vorstandsmitglied des Heimatvereins Perg, davon einige Jahre auch Kustos und Obmann-Stellvertreter. 

Mehr über die Brucknerstraße und die Brucknerstraßler gibt es in der Sonderausstellung „Brucknerstadt Perg ? Wir feiern jedenfalls“ zu sehen, die am Freitag, 17. Mai 2024 eröffnet wird und bis Ende Oktober 2024 besucht werden kann.


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