Solidaritätspreise für Landjugend Naarn und Plattform Johann Gruber
NAARN/ST. GEORGEN/GUSEN. Die Jury unter Vorsitz von Erika Kirchweger, der Vorsitzenden der Katholischen Frauenbewegung in Oberösterreich, hat Ende März aus 134 Einreichungen insgesamt zehn Preise in den Kategorien Lebenswerk, Einzelpersonen, Gruppen und Jugend ausgewählt. Unter den zehn Preisträgern befinden sich die Landjugend Naarn und der Verein Plattform Johann Gruber & Papa Gruber Kreis aus St. Georgen an der Gusen. Das Lebenswerk ging an Bischof em. Maximilian Aichern.
Bei einem Festakt im Steinernen Saal des Linzer Landhauses überreichten am Montag, 15. Mai, Bischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer die Solidaritätspreise der KirchenZeitung Diözese Linz.
Preisträger Landjugend Naarn
Die Landjugend Naarn (LJ) zeigte sich überglücklich, in der Kategorie Jugend ausgewählt worden zu sein. „Wir freuen uns riesig, dass die Arbeit der LJ Naarn in dieser Form geehrt und geschätzt wird. Ebenso freut es uns, einen nachhaltigen Beitrag im Gemeindeleben geleistet zu haben, der vielen Menschen Freude bereitet. Die LJ ist halt mittendrin statt nur dabei; dass dies mit dem Solidaritätspreis ausgezeichnet wird, ist ein großes Highlight unserer Vereinsarbeit,“ sagt Obfrau Michaela Aichinger. In der Begründung der Jury heißt es: „Das Projekt der Landjugend Naarn richtet den Blick auf Umwelt und Natur. 'Aulehrpfad – Naarn und Au erleben' wurde von der Landjugend initiiert und mit allen Vereinen der Gemeinde vier Jahre lang erarbeitet. Jeder Verein gestaltete eine Station des in zwei Richtungen begehbaren Rundweges zu Themen wie Jagd, Landwirtschaft, Fischerei und Kultur. Das Engagement brachte Jung und Alt, Einheimische und Asylwerbende zusammen.“
Plattform Johann Gruber, St. Georgen/Gusen
„Mit öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten – darunter ein Kunstprojekt, ein Theaterstück und regelmäßige Veranstaltungen – leistet die Plattform Johann Gruber einen wesentlichen Beitrag zur Erinnerungskultur. Sie wirkt Rechtsextremismus entgegen und fördert im Sinne Johann Grubers Zivilcourage, Toleranz und Menschlichkeit über die Grenzen von Religionszugehörigkeit und Weltanschauungen hinaus.“ Mit diesen Worten wurde das langjährige Engagement des Vereins im Gedenken an den 1944 im Konzentrationslager Gusen ermordeten Priester Johann Gruber gewürdigt. „Es gibt auch eine Solidarität nach rückwärts, mit den Toten. Der Solidaritätspreis gilt vorerst Johann Gruber und den Opfern der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus. Er gebührt aber auch den vielen Menschen unserer Region, die diese Solidarität mit großem Engagement lebendig halten,“ bedankte sich Obmann Christoph Freudenthaler. Zurzeit laufen die Vorbereitungen für das Theaterprojekt „Der Fall Johann Gruber“ von Thomas Baum mit dem Schauspieler Franz Froschauer; Premiere ist am 24. Juni im Linzer Mariendom.
INFO
Der Solidaritätspreis wurde 1994 von der KirchenZeitung Diözese Linz ins Leben gerufen und wird seither jährlich verliehen. Durch den Solidaritätspreis ehrt die KirchenZeitung Diözese Linz Menschen, die sich durch besonders richtungsweisendes solidarisches Handeln auszeichnen.
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