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Widerstandsfähigkeit, Energie und Lebenswillen in einem Portraitfoto

Mag. Melanie Mai, 04.06.2021 12:36

MAUTHAUSEN. Unter dem Titel „Written in Memory“ zeigt die KZ-Gedenkstätte Mauthausen bis Ende Oktober 22 Portraits von Holocaust-Überlebenden des US-amerikanischen Fotokünstlers Jeffrey A. Wolin.

Holocaust-Überlebender Henry Werdinger mit dem Lake Michigan als Meer. (Foto: Gedenkstätte Mauthausen)

Die Bilder sind voller Leben - das Leiden schwingt zwar mit, drängt aber nicht in den Vordergrund.Henry Werdinger wurde im August 1944 vom Lager Plaszow in Polen in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert. Später wurde er in das Nebenlager Linz III überstellt und musste bis zur Befreiung im Mai 1945 Zwangsarbeit in den damaligen Hermann-Göring-Werken leisten. „Als ich Henry Werdinger das erste Mal fotografierte, wurden ihm die Porträts nicht gerecht“, sagt der Fotograf. Er habe daraufhin die Idee geboren, Henry Werdinger im Wasser stehend mit dem Blick hinaus auf das Meer gerichtet zu fotografieren. „Er krempelte seine Hosenärmel auf, watete hinaus in den See und nahm die perfekte Pose ein“, so Wolin.

Bilder zeigen Einzelschicksale

Das Portrait Henry Werdingers ist Teil eines Zyklus unter dem Titel „Written in Memory“, im Rahmen dessen Jeffrey Wolin Dutzende Überlebende des Holocaust fotografisch portraitierte. Wolins Arbeit gibt Zeugnis von der Stärke des Individuums sowie vom Einfallsreichtum und der Widerstandsfähigkeit von Holocaust-Überlebenden.

„Diese Fotoausstellung berührt: Die Porträts zeigen Einzelschicksale, wie sie millionenfach hinter dem Holocaust stehen, gleichzeitig strahlt diese Schau auch viel positive Energie und Lebenswillen aus“, sagt Barbara Glück, Direktorin des Mauthausen Memorial.

„Written in Memory“

Im Reviergebäude der KZ-Gedenkstätte Mauthausen

bis 31. Oktober täglich von 9 bis 17:15 Uhr


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