„Schau einem Alpaka nicht zu tief in die Augen, sonst verliebst du dich“
ST. THOMAS AM BLASENSTEIN. Das kuschelige Fell, die großen Knopfaugen und ihr ruhiges Wesen sind es, die beim Betrachten von Alpakas Herzenswärme auslösen. In die Tiere verliebt haben sich auch Madlene Froschauer und Christoph Nenning aus St. Thomas am Blasenstein.
„Schau einem Alpaka nicht zu tief in die Augen“, sagt ein altes peruanisches Sprichwort. „Sonst verliebst du dich.“ Und genau das ist den zwei Thomingern vor zehn Jahren passiert, wie sie selbst sagen. Klein angefangen, so kümmert sich das Paar heute um eine ganze Herde – und hat dabei für jedes einzelne Alpaka einen Namen. „Jedes Tier hat eine seine Eigenart und einen ganz individuellen Charakter“, sagen die Tierliebhaber. Sie haben sich auf die Zucht und Haltung spezialisiert. Zwischen 40 und 50 dieser flauschigen Tiere leben auf dem Hof. „Die Zucht von schwarzen Alpakas hat uns von Anfang an fasziniert. Die schwarze Alpakafaser ist von Natur aus schön und muss nicht eingefärbt beziehungsweise chemisch behandelt werden. Die Zucht ist aber auch eine große Herausforderung, da in den vergangenen 15 bis 20 Jahren fast ausschließlich weiße und beige-farbene Alpakas gezüchtet wurden und sich die Genetik der schwarzen Tiere nur schwer festsetzen konnte“, sagen die beiden. „Die Nachfrage nach Alpakas ist enorm. Das Klientel ist sehr unterschiedlich. Die einen möchten Alpakas als tierischen Rasenmäher, andere wollen sie selbst züchten“, wie Christoph Nenning beim Tips-Lokalaugenschein am Obersteiner Hof verrät. Ihm ist es wichtig zu betonen, dass, auch wenn es pflegeleichte Tiere sind, sie trotzdem Arbeit machen. „An Anfänger verkaufen wir immer mindestens drei Tiere, da Alpakas Herdentiere sind.“ Jeder, der mit dem Gedanken spielt, sich Alpakas zuzulegen, sollte beachten, dass sie ganzjährig Heu als Futter und im Sommer ausreichend Schatten benötigen.
Alpakas hautnah erleben
Mit den scheuen, aber doch auch sehr neugierigen Tieren können Tierliebhaber in St. Thomas am Blasenstein auch wandern gehen. „Die Wanderungen bieten wir seit einem Jahr an. Insgesamt sollte man etwa zwei Stunden für den Ausflug zu uns einplanen. Zuerst erfährt man bei der rund einstündigen Wanderung alles über die Haltung, die Zucht der Tiere und ihre Essgewohnheiten. Danach werden sie noch gemeinsam gefüttert“, erklären die zwei Alpaka-Freunde. Ab zwölf Jahren bekommt man ein eigenes Alpaka bei der Wanderung und eine Gruppengröße von bis zu zehn Personen ist ideal. Wandern kann man ganzjährig mit den flauschigen Tieren. Im Winter gibt es Glühwein und Lagerfeuer mit dazu.
Sommerfrisur für Alpakas
Die Alpakas dürfen einmal jährlich zum Friseur, meist Anfang Mai. Drei bis vier Kilo Wolle pro Tier sind das Resultat. „Die Alpakawolle zeichnet sich dadurch aus, dass sie antiallergen ist und nicht kratzt“, erklärt Froschauer und sagt weiter: „Da die Alpakawolle zu den exklusivsten Naturfasern gehört, die es heutzutage gibt, wird sie auch ‚Wolle der Götter‘ genannt. Sie ist selbstreinigend und eignet sie sich perfekt für Allergiker.“
Abschließend sind beide der Meinung: „Einfach vorbeikommen und die kuscheligen Tiere kennen und lieben lernen. Gerade für die bevorstehenden Sommerferien eigenen sich Alpaka-Wanderungen mit der Familie ausgezeichnet.“
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