Qualitätsprodukte der heimischen Landwirte gefragt: Zahl der Direktvermarktungsformen und Hofläden nimmt im Bezirk Perg zu
BEZIRK PERG. Besonders in Krisenzeiten wird die wichtige Rolle der heimischen Landwirte bei der Lebensmittelversorgung sichtbar. Zunehmende Angebote landwirtschaftlicher Produzenten im Bereich der Direktvermarktung nehmen folglich bei den Konsumenten einen immer höheren Stellenwert ein.
Da die Kunden die Transparenz und Nähe zum Erzeuger schätzen und bereit sind, dafür auch einen entsprechenden Preis zu bezahlen, können sich Bauern mit der Direktvermarktung ein Zusatzeinkommen sichern. „Die Anzahl der Direktvermarkter-Einstiegsberatungen war 2021 drei Mal so hoch wie in den Vorjahren. Besonders groß war die Nachfrage seitens Produzenten von Rindfleisch, Lammfleisch oder Milchprodukten von der Kuh. Da die Anzahl der Direktvermarkter insgesamt zunimmt, wird es in Zukunft aber mehr denn je notwendig sein, dass die Neueinsteiger im Vorfeld klären, inwieweit für das geplante Produkt noch eine Nachfrage im eigenen Ort bzw. Nahbereich gegeben ist. Viele Marktnischen sind in den letzten Jahren gefüllt und abgedeckt worden“, sagt Margit Graser, Beraterin für Direktvermarktung in der Landwirtschaftskammer Perg/Freistadt.
120 Direktvermarkter im Bezirk Perg
Im Bezirk Perg gibt es aktuell insgesamt 120 Direktvermarkter, welche diverse Spezialitäten produzieren. Die Direktvermarkter nutzen meist mehrere Vermarktungswege wie den Ab Hof-Verkauf, die Belieferung der regionalen Nahversorgergeschäfte, Bauernläden bzw. Gastronomiebetriebe oder den Produktverkauf auf regelmäßigen Bauernmärkten in der Region wie in Aisthofen, Perg, St. Georgen/Gusen oder Baumgartenberg. „Regionalkisterl wie das Pabneukisterl oder das Hofkisterl in Arbing, einzelbetriebliche oder gemeinschaftliche Selbstbedienungsläden sind aktuell im Trend und stark im Zunehmen“, weiß Graser.
Qualität ein „Muss“
„Herkunft, Frische und Qualität der Lebensmittel nennen Konsumenten als die wichtigsten Kriterien, wenn sie gefragt werden, warum sie beim Direktvermarkter einkaufen. Qualitätsproduktion ist daher ein absolutes ‚Muss‘, um in der Direktvermarktung langfristig erfolgreich zu sein“, sagt die Expertin. Einen wertvollen Beitrag für die Qualitätsproduktion leistet dazu das österreichweit gültige Markenzeichen „Gutes vom Bauernhof“. Im Bezirk Perg wurde dieses heuer nach strenger Prüfung an die fünf Direktvermarkter-Familien Mayrhofer (Mauthausen), Hölzl (Mitterkirchen), Hochreiter (Ried/Riedmark), Ebner (St.Thomas) und Zickerhofer (Baumgartenberg) verliehen.
Perger Produkte auch 2021 bei Prämierungen im Mittelpunkt
Von der hohen Qualität der im Bezirk Perg produzierten Lebensmittel zeugen bereits über viele Jahre hinweg auch Auszeichnungen bei namhaften Fachmessen und Bewerben. Eine besondere Ehre wurde hierbei 2021 Tanja und Josef Deisinger vom Katsdorfer Deisinger-Hof zuteil, die bei der Ab Hof-Messe Wieselburg zu den Produzenten des Jahres gekürt wurden und zudem erst kürzlich auch bei der OÖ. Jungmostprämierung eine Auszeichnung erhielten.
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