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Langensteinerin organisierte fünf Hilfstransporte für Ukrainer vor Ort

Mag. Melanie Mai, 05.04.2022 10:10

LANGENSTEIN. Die Langensteinerin Erika Leithenmayr hat seit Beginn des Kriegs mit vielen freiwilligen Helfern fünf Hilfstransporte in die Ukraine organisiert. Tips hat sie zum Gespräch gebeten.

Für den ersten Transport am 7. März wurde bis spät in die Nacht eingeladen. (Foto: privat)
  1 / 4   Für den ersten Transport am 7. März wurde bis spät in die Nacht eingeladen. (Foto: privat)

Seit 15 Jahren organisiert Leithenmayr die Weihnachtsaktion in der Schuhschachtel sowie Transporte in die ärmsten Gegenden von Rumänien oder der Ukraine. Als der Krieg losbrach, entschloss sie sich kurzerhand, auf eigene Faust Hilfslieferungen zu organisieren. Der Welser Florin, ursprünglich aus Rumänien, ist ihr Fahrer, der einen sehr langen Weg auf sich nimmt, um den vom Krieg Betroffenen zu helfen. „Die Hilferufe aus der Ukraine sind sehr bald bei mir angekommen. Ich habe dann relativ rasch einen Spendenaufruf gestartet, der eine tolle Eigendynamik entwickelt hat. Der erste Schwung an Hilfsgütern war so überwältigend, dass zwei Transporte für den 7. März organisiert wurden. Einmal von mir in Langenstein aus und einmal von Katsdorf aus“, sagt Leithenmayr. Der nächste Transport folgte am 14. März und zwei weitere am 26. März. „Florin ruft aus der Ukraine aus an und teilt mir mit, was am dringendsten benötigt wird.“ Am meisten gespendet wurden Bettwäsche, Handtücher, Hygieneartikel und Babyartikel. Besonders dankbar ist Leithenmayr für die Geldspenden, welche die Transportkosten finanzieren. Der nächste Transport wird im Mai organisiert. „Da werden dann Lebensmittel, Hygieneartikel, Sommerbekleidung und natürlich Geldspenden für die Transportkosten benötigt werden“, wie die Langensteinerin sagt.

Viele Einzelschicksale

Ihr Fahrer Florin fährt in Rumänien über die Grenze. Er erzählt Leithenmayr in seinen Berichten, dass man ständig die Sirenen hört. „Nicht nur der Krieg, auch rundherum sind die Ukrainer von sehr harten Einzelschicksalen betroffen. Nicht nur dass die Menschen in sehr armen Verhältnissen wohnen, müssen sie sich auch etwa noch mit einer Lähmung oder lediglich 15 Prozent Sehleistung herumschlagen“, erklärt Leithenmayr, der die Ehrenamtlichkeit im Blut liegt. Mehr als zehn Stunden täglich war sie damit beschäftigt, die Spenden zu sortieren und im Anschluss zu Packerl zu formen, damit Florin und seine Helfer vor Ort in der Ukraine beim Austeilen schneller sind. „Ich war schon immer ehrenamtlich engagiert. Es ist momentan eine sehr intensive Zeit, aber wenn ich die Fotos von Florin bekomme, die den Zustand in der Ukraine dokumentieren, dann bin ich einfach froh, dass ich helfen kann“, sagt sie. Ein weiterer Grund, warum sie diese Hilfs-Aktionen macht, ist die Weiterverwendung von Waren, welche noch in Ordnung sind. „So tragen wir zu einer Verringerung von Müll bei und können bedürftigen Menschen helfen. Vorausgesetzt wir bekommen die Spenden in gutem und sauberem Zustand“, betont sie.

Leithenmayr möchte sich auch bei all ihren Unterstützern bedanken. „Ich habe oft nicht die Zeit, allen persönlich zu antworten. Aber ohne die Hilfe aus der Region wäre mir meine Arbeit nicht möglich.“ Weiters mahnt sie aber auch, dass die erste Welle an Hilfe groß war, doch der Krieg anhält und man weiter Spenden benötigen wird. „Die Menschen in der Ukraine dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Sie brauchen weiter unsere Hilfe“, appelliert Leithenmayr.


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