„Wollen den Wolf nicht wieder ausrotten, aber die Leute machen sich Sorgen“
St. GEORGEN/WALDE. Gleich zweimal ist am vergangenen Wochenende ein junger Wolf in eine Falle gelaufen. Dass es sich um dasselbe Tier handelt, ist eher unwahrscheinlich.
„Wir vermuten, dass es sich um verschiedene Tiere handelt, weil das zweite Tier deutlich aggresiver war“, so Bezirksjägermeister Ulf Krückl. Innerhalb eines Wochenendes wurden er und die Bezirksbauernkammer-Obfrau Rosemarie Ferstl über die Sichtung eines Wolfes informiert. „Beide Male ist der Wolf in eine zugelassene Durchlauffalle für Frischlinge gelaufen. Wir haben dann gleich die Wolfsbeauftragten des Landes und des Bundes verständigt“ erklärt Krückl weiter. Die jungen Tiere, man geht bei beiden von einem Alter zwischen vier und acht Monaten aus, wurden im Anschluss wieder freigelassen. Der zweite wurde dann auf Empfehlung der Experten mit Farbe markiert, damit man später wisse, dass er schon mal gesehen wurde.
Verunsicherung in der Bevölkerung
„In diesem Alter sind die Wölfe in Ausbildung für die Jagd bei ihren Eltern, haben aber selbst noch keine Erfolge“, erklärt Krückl. Zu einem Schaden an Tier oder Mensch ist es zum Glück auch noch nicht gekommen. In der Region ist man nun trotzdem sehr verunsichert. „Bei uns ist es Gesprächsthema Nummer 1, die Leute haben einfach Angst, weil in den angrenzenden Gebieten auch schon mehrmals Wölfe gesichtet wurden“, erklärt der Jagdleiter von St. Georgen, Manfred Schaurhofer. In großer Sorge sind auch die Landwirte. Ortsbauernobmann Georg Temper hat die Vorfälle deswegen gleich gemeldet. „In der Nähe sind Tiere auf der Weide, natürlich macht das die Tiere nervös und man hat auch Angst, wenn Kinder draußen sind. Ich bin auch Mama, ich verstehe das“, so Bezirksbauernkammerobfrau Rosi Ferstl. Keiner der Vertreter will den Wolf wieder ausrotten, aber man müsse schon nachdenken über die zunehmende Population und wie man damit umgeht. „Wer übernimmt die letzte Verantwortung, wenn was passiert?“, stellt Ferstl die Frage. „Uns fällt schon auf, dass wir weniger Rehe haben in einigen Gebieten, das kommt auch nicht von irgendwo“, ist Schaurhofer sicher.
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