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Würdevolle Ruhestätte für Heimatdichter

Claudia Brandt, 05.10.2022 11:49

MAUTHAUSEN. Nach einer Restaurierung im Auftrag von Mauthausen Tourismus hat der 1850 verstorbene Heimatdichter Sebastian Haydecker nun wieder eine würdevolle Grabstätte am Friedhof neben der Pfarrkirche bekommen.

V. l.: Karl-Heinz Sigl (Heimat- und Museumsverein Mauthausen) und Gottfried Kraft (Mauthausen Tourismus) bei der restaurierten Grabstätte des Heimatdichters Sebastian Haydecker. (Foto: Mauthausen Tourismus)

Er war lange Zeit ohne Ausbildung, konnte sich zu keinem festen Beruf entschließen und brachte sich als Metzger, Kellner, Hausknecht, Regenschirmmacher, Krämer und Gürtler durch. Ein unbeschwertes Wanderleben führte ihn zunächst nach Bayern, von dort trieb es ihn wieder zurück in die Heimat, nach Salzburg, Bad Ischl, Steyr, Steyregg und Wien. Hier machte er die Meisterprüfung im Gürtlergewerbe und ließ sich dann dauerhaft in Mauthausen nieder.

Grabstätte zuletzt komplett zugewachsen

Der 1850 verstorbene Sebastian Haydecker hat in einer schwierigen Zeit anspruchsvolle Gedichte in einer sehr schwer lesbaren Mundart veröffentlicht. Interessant sind seine Volkslieder in Obderennsischer Mundart an „Allö Meinö Landsleut“. Die Erinnerungstafel am Haydeckerhaus an der Promenade 12 wurde 1950 vom seinerzeitigen Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein enthüllt. Seine letzte Ruhestätte am alten Friedhof neben der Pfarrkirche war in einem bemitleidenswerten Zustand. „Bei einem Ortsrundgang konnten wir diese Gedenkstätte nicht mehr erwähnen, da die Ruhestätte komplett zugewachsen war“, berichtet Karl-Heinz Sigl vom Heimat- und Museumsverein Schloss Pragstein Mauthausen.

„Ganze Arbeit geleistet“

Im Rahmen der Dorf- und Stadtentwicklung wurde eine Revitalisierung vorgenommen und mit der künftigen passenden Bepflanzung, entspricht die letzte Ruhestätte des Mauthausener Mundartdichters Haydecker wieder dem Zustand, den er sich verdient hat. „Die Firma Sandler hat hier ganze Arbeit geleistet, das Granit-Grabsteinkreuz gereinigt und die Grabinschrift fachgerecht restauriert“, freut sich Auftraggeber Gottfried Kraft von Mauthausen Tourismus über das Ergebnis. Den Grabstein ziert übrigens ein von Haydecker verfasstes Gedicht: „In tiefer Erdenstille vermorscht das Fleisch im Grab. Hier stört nichts mehr die Hülle, hier rauscht kein dürres Laub...


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