Dem Wirtesterben zum Trotz: 21-jähriger Jungwirt führt Gasthaus der Großeltern weiter
ST.GEORGEN/WALDE. Seit 1650 gibt es am Kirchenplatz ein Gasthaus und so wird es auch bleiben. Denn während viele Wirtshäuser aufgrund von Nachwuchsmangel schließen müssen, hat Jungwirt Florian den großelterlichen Betrieb übernommen und führt ihn mit Motivation und Elan weiter.
Florian Schaurhofer ist 21 Jahre alt, wurde also geboren, als seine Großeltern 2002,das Gasthaus Zum Schwarzen Adler übernommen haben.
„Ich war schon als Kind viel da und wollte das Gasthaus schon immer übernehmen“, erzählt Florian.
Nach einer Lehre zum Koch und Kellner in Windischgarsten, übernahm der Jungwirt den großelterlichen Betrieb. „Es ist ein richtiger Familienbetrieb“, strahlt der Gastronom. Seine Großeltern helfen ihm ebenso, wie seine Mutter und drei Angestellte.
„Meinen Mitarbeitern kann ich einfach vertrauen“, so Florian. Die Familie ist dem jungen Mann wichtig. Auch Vater und Onkel packen mit an - vor allem bei den handwerklichen Tätigkeiten.
Viel Platz für Ideen
Der Innenraum des Gasthauses wurde und wird modernisiert. „Ich möchte das Hausoptimieren“, erklärt Florian.
Insgesamt kann er an die 200 Gäste bewirten, in Speisesaal, Gastzimmer und Stüberl.
Der Stil des Innenraums soll modern-rustikal sein. Dieses Ziel sieht man in Gastgarten und Weinkeller bereits umgesetzt.
Auch hier haben Großvater, Vater und Onkel tatkräftig geholfen. Die Tische und Bänke im Gastgarten sind Marke Eigenbau.
Ein Gasthaus für Jedermann
„Mir sind vor allem die Einheimischen wichtig“, betont der junge Wirt immer wieder. Bei vielen Stammgästen wisse er schon, was sie trinken wollen, bevor sie bestellt haben, erzählt er stolz.
Aber auch Reisende, die meist mit Bussen durch St.Georgen am Walde fahren und bei ihm zu Mittag essen, bewirtet der sympathische Jungwirt gerne.
Spezialisieren möchte er sich auf nichts:: „Das Essen soll vor allem schmecken!“ Ein besonderes Gustostückerl sei aber der Schweinsbraten von seinem Opa. „Den macht er immer selbst nach einem Rezept meiner Urlioma.“ Familiärer geht's nicht.
Kulinarisch ist im Gasthaus Zum Schwarzen Adler immer etwas los.
Von April bis Oktober gibt es jeden zweiten Sonntag Grillfeste und bald, im November und Dezember, stehen die Wildwochen an.
Das gesamte Wildfleisch kommt aus dem eigenen Jagdrevier und wir selbst von das Familie geschossen.
„Die Qualität ist das Wichtigste“, so Florian, der auch seinen Fisch aus der Region bezieht.
Nie zu jung, um Wirt zu sein
Dass er so jung schon ein Gasthaus führt, komme überall sehr gut an erzählt Florian. Er schätzt den gerade Zusammenhalt im Ort sehr.
Als Gastwirt ist der 21-Jährige voll in seinem Element und trägt die damit einhergehende Verantwortung mit Freude: „Mir taugt's, wenn andere Leut glücklich sind!“
Der Jungwirt nimmt sich gern Zeit für seine Gäste und Kartelt auch gern eine Runde mit dem ein oder anderen Stammtisch.
„Aber das kommt als Chef oft viel zu kurz“; bedauert der junge Chef.
Für die wichtigen Dinge im Leben nehme er sich aber trotz der vielen Arbeit Zeit. Er trifft sich mit Freunden und geht auf die Jagd - ein Ausgleich zum Gastwirt-Dasein.
Platz für jeden Anlass
Im Gasthaus werden Begräbnisse, Hochzeiten und Firmenfeiern begangen. Gäste werden mit Freundlichkeit und bodenständiger Hausmannskost bewirtet.
Darauf kann man sich auch künftig freuen. „Ich mach das auf jeden Fall bis zur Pension“, lacht Florian.
Er zeigt, dass es auch in Zeiten des Wirtesterbens, eine nächste Zukunft für Gasthäuser geben kann.
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