Konstanze Breitebner bei perspektive-Gedenkveranstaltung: „Wir müssen immer noch unsere Stimme erheben“
MAUTHAUSEN. Die perspektive mauthausen lud in Erinnerung an die Mühlviertler Menschenhatz auch heuer wieder zu einer bewegenden Kultur- und Gedenkveranstaltung in den Donausaal.
Der musikalisch-literarische Abend wurde von Konstanze Breitebner gemeinsam mit dem Ensemble „Hausgemacht“ gestaltet. Die aus Film und Fernsehen bekannte Schauspielerin moderiert seit Jahren mit Mercedes Echerer auch die Gedenkfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und nahm gerne die Einladung an, gerade in einer Zeit, in der scheinbar in manchen Teilen der Gesellschaft das „Nie wieder“ in Vergessenheit geraten sei. Mit Texten von Literaten wie Berthold Brecht und Peter Turrini, aber auch Zeitzeugenberichten beleuchtete sie mit eindringlichem und auch aufrüttelndem Vortrag das ihr so brennende Thema des Abends „Niemand hat das Recht zu gehorchen“.
Aufstehen gegen Rechts
Perspektive-Vorsitzender Walter Hofstätter leitete den Abend mit den bedrückenden Worten von Elfriede Jelinek ein: „Ich höre ein Ungeheuer atmen, ich höre, wie der Atem der Demokratie weniger wird.“ Und genau dieses bedrohliche Bild griff auch Breitebner auf, in dem sie ausspricht, wie zuwider es ihr ist, wenn heute wieder von einem „Volkskanzler“ gesprochen wird. Es reiche auch heute nicht, still zu sein. „Empört euch und widersprecht“, mahnt sie in einem Sprechgesang. „Wir müssen noch immer unsere Stimme erheben und Nein sagen“, betont sie in aller Deutlichkeit und fordert dazu auf, nicht zu gehorchen: „Man muss was tun gegen den Antisemitismus, der jetzt wieder aus vielen Löchern kriecht.“ Und meint damit, wie wichtig es sei, auf die Straße zu gehen gegen rechtsradikale Gruppierungen, die weltweit wieder mehr Gehör finden.
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