Neuer Schörgi-Chef eröffnet Schauproduktion für Schokolade
GREIN. Von der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt übernahm Architekt Oliver Schörgi von seinen Eltern im Sommer des Vorjahres den bekannten Traditionsbetrieb. Nach der anfänglichen Einarbeitungsphase setzt der innovative 38-Jährige nun einen ersten sichtbaren Akzent: Am 20. April eröffnet er eine Schauproduktion für Schokoladen, Pralinen & Co.
„Es war sicher ein ungewöhnlicher Schritt. Aber einer, der aus dem Herzen kam und sich absolut richtig anfühlte“, so beschreibt Oliver Schörgi seinen persönlichen Wandlungsprozess vom Architekten zum Konditor. In der Corona-Zeit, die viele für ein Umdenken und eine berufliche Neuausrichtung nutzten, war ihn ihm der Wunsch gereift, den elterlichen Betrieb zu übernehmen.
Umstieg nach Bildungskarenz
Während einer Bildungskarenz setzte sich der heute 38-Jährige intensiv mit dem Beruf des Konditors sowie dem Handwerkszeug der Unternehmensführung auseinander. Im Sommer des Vorjahres wurden schließlich die Übergabsverträge unterschrieben. Seither führt Oliver Schörgi die Geschicke des über die Landesgrenzen hinaus bekannten Traditionsbetriebes am idyllischen Donauufer.
Tatkräftig unterstützt wird er nach wie vor von seinen Eltern. „Ihr Erfahrungsschatz und ihr Know-how sind wichtige Ressourcen für mich. Sie haben das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist. Ich bin sehr dankbar für die generationsübergreifende Zusammenarbeit im Übernahmeprozess“, sagt Oliver Schörgi.
Eigene Erfahrungen gemacht
Dass ihn seine Eltern nicht schon in jungen Jahren in die Rolle des künftigen Chefs gedrängt hatten, sondern andere Wege gehen ließen, könne man ihnen nicht hoch genug anrechnen, so der Greiner. „Sie wussten eben genau, dass man so einen großen Betrieb nur erfolgreich führen kann, wenn man dies aus freien Stücken möchte und mit absoluter Leidenschaft dahintersteht.“
Umso größer war die Freude aller Beteiligten, dass dieser Zeitpunkt nun gekommen war und der Betrieb in dritter Generation in die Zukunft geführt wird. Dass Oliver Schörgi dies mit Tatendrang und Innovationsgeist machen möchte, zeigt sein neuestes Projekt, das er gemeinsam mit seinem Vater entwickelt hat.
„Süße Kunstwerkstatt“
Die Räumlichkeiten des benachbarten ehemaligen Reisebüros wurden angemietet und in eine „Süße Kunstwerkstatt“ umgewandelt. Hinter einer Glaswand kann man Schörgi-Mitarbeitern künftig zuschauen, wie sie auf höchstem Niveau feinste Schokoladen, Pralinen und Marzipankreationen in präziser Handarbeit herstellen. „Wir wollen für die Menschen sichtbar machen, welche Kunst eigentlich hinter der Produktion unserer Konfiserie-Produkte steckt. Vielen ist das gar nicht bewusst“, sagt Oliver Schörgi.
Produktionsfläche erweitert
Synergieeffekte ergaben sich auch aufgrund der Tatsache, dass die Backstube ohnehin schon aus allen Nähten geplatzt sei und nun die filigranen Arbeiten mit Schokolade, Marzipan & Co von der Gebäck- und Mehlspeisproduktion in der Backstube getrennt sei. In der neuen Räumlichkeit kann sich Oliver Schörgi künftig auch Workshops sowie einen kleinen Selbstbedienungsverkauf vorstellen. „Die Ideen dazu müssen aber noch ausreifen“, so der Jungunternehmer.
Den Dingen Zeit zur Reifung lassen – diese Grundeinstellung erwies sich schließlich schon bei seinem bisherigen Werdegang und Lebensweg als richtig und stimmig. Man darf freudig gespannt sein, was man in Zukunft vom „Genusstempel“ am malerischen Donauufer noch zu hören bekommt.
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