Film zeigt den Zauber des Greiner Stadttheaters

Nur ein kleiner Kreis hatte den Film bisher gesehen. Gestern wurde er der Öffentlichkeit präsentiert. Sehr gelungen wurden in dem 15-minütigen Imagefilm die Vorzüge des Theaters, das das älteste seiner Art in ganz Österreich ist, eingefangen. In komprimierter Form werden die Zuseher unterhaltsam über einzigartige Details und Finessen des Gebäudes informiert.

Historische Toilette mit Aussicht

Was etwa hat es wohl mit dem „Locus secretus“ auf sich? Dabei handelt es sich um eine historische Toilette, die sich hinter einem Vorhang in der Mitte einer Seitenwand des Theaters befindet. In früherer Zeit konnten Besucher hier ihr Geschäft verrichten und dennoch der Vorstellung weiter beiwohnen, indem sie ihren Kopf aus dem Vorhang steckten. Wegen der naturgemäß anfallenden Geruchsbelästigung seien die Sitzplätze in der Nähe dieses „Locus secretus“ günstiger als die anderen gewesen, erfährt man in dem Film.

Betuchte Greiner konnten Theatersitze früher absperren

Als Rarität werden auch die so genannten Sperrsitze im Imagefilm, der Besuchern und Touristen künftig gezeigt wird, hervorgehoben. Betuchte Greiner Bürger konnten früher für eine Saison lang einen Sitzplatz erwerben, diesen absperren und den Schlüssel mit nach Hause nehmen.

Ein besonderes Flair verströmt weiters der Raum mit den Theaterkostümen, auch Fundus genannt. Die Zuständigkeit über diesen obliegt Christine Geirhofer, der ehemaligen Obfrau der Greiner Dilettantengesellschaft. „Fast jeder, der diesen Raum betritt, bekommt glänzende Augen“, schwärmt sie.

Erfreuliche Bilanz über vergangene Saison

Eine erfreuliche Bilanz über das vergangene Theaterjahr 2023 zogen anlässlich der Filmpräsentation und der Eröffnung der neuen Saison Kulturstadtrat Lothar Pühringer und Elisabeth Hammer. Insgesamt fanden im Vorjahr 58 Veranstaltungen statt, die über 6000 Besucher anlockten. Vizebürgermeisterin Tanja Neudorfhofer, die den Stadtchef vertrat, sprach den vielen engagierten Menschen in Grein, ohne die der Theater- und Museumsbetrieb nicht möglich wäre, Lob und Anerkennung aus.

Neues digitales Angebot im Museum

Auch neue digitale Angebote im Medienraum des Stadtarchivs wurden vorgestellt. Dank moderner Technik konnte die bewegte und spannende Vergangenheit des Theaters nicht nur festgehalten, sondern für Besucher interaktiv erlebbar gemacht werden.