„Werde das Lächeln der Klienten nie vergessen“: Lorenz Mayrhofer ist Oberösterreichs Zivildiener des Jahres
RIED IN DER RIEDMARK/OÖ/WIEN. Lorenz Mayrhofer ist Oberösterreichs Zivildiener des Jahres. Der Mauthausner wurde am Donnerstagabend in Wien von Staatssekretärin Claudia Plakolm ausgezeichnet. Mayrhofer wurde für seine besonderen Leistungen während seines Zivildienstes in der Diakoniewerk-Werkstätte in Ried in der Riedmark vor den Vorhang geholt.
Schon zum 17. Mal wurden die Zivildiener des Jahres ausgezeichnet, für ihren besonderen Einsatz für ein besseres Miteinander von Jung und Alt oder ihre Zivilcourage. Eine Fach-Jury wählte im August 2024 aus 160 Einreichungen von Einrichtungen die Preisträger, pro Bundesland gibt es einen „Zivildiener des Jahres“.
„Bester, den wir jemals hatten“
Lorenz Mayrhofer, Landessieger Oberösterreich, wird vom Team der Werkstätte Ried in der Riedmark des Diakoniewerkes OÖ als „bester Zivildiener, den wir jemals hatten“ beschrieben. „Von Anfang an standen für ihn die Anliegen und Bedürfnisse der Menschen mit Beeinträchtigungen im Vordergrund. Lorenz war schnell klar, dass er auch das UBV-Modul (Anm. Grundausbildung Pflege im Zivildienst) absolvieren wollte, um das Team bestmöglich unterstützen zu können. Er wollte Neues dazulernen – um auch selbst möglichst viel vom Zivildienst mitnehmen zu können – bevor es in die Welt hinausgeht. Lorenz spielte mehrere Musikinstrumente, bastelte mit den Klienten, sang jedes Lied mit Begeisterung, kam im Fasching als Pumuckl in die Werkstätte und brachte sehr viel Spaß und Abwechslung in den Alltag. Die betreuten Menschen hatten jedes Mal ein Lachen im Gesicht, wenn sie ihn sahen. Lorenz wird ihnen und dem Team noch lange in bester Erinnerung bleiben.“
„Werde das Lächeln der Klienten nie vergessen“
„Ich werde mir aus dem Zivildienst mitnehmen, dass jeder Mensch – egal in welcher Lebenslage er sich gerade befindet – verdient hat, etwas zu erleben und dass sich jemand mit ihm beschäftigt. Ich werde auf mehrere Sachen zurückblicken: Einerseits die Grundausbildung Pflege, die ich machen habe dürfen, andererseits auch damals, als ich in der Weihnachtszeit als Nikolaus verkleidet war. Das Lächeln der Klienten werde ich nie vergessen“, freut sich der als Oberösterreichs „Zivildiener des Jahres“ ausgezeichnete Lorenz Mayrhofer. Und hat auch schon versprochen: Auch 2024 wird er wieder als Nikolaus vorbeischauen.
Plakolm: „Wertvolle Zeit aus Pflichtdienst machen“
Die Staatssekretärin für Digitalisierung, Jugend und Zivildienst Claudia Plakolm durfte den Preis überreichen. Die Waldingerin unterstreicht das wertvolle Engagement: „Unsere Zivildiener des Jahres sind 9 aus 14.000, die sich ganz besonders ins Zeug gelegt haben. Da ist von Gänsehautgeschichten bis hin zu echten Schmunzlern alles dabei. Mir taugen unsere Zivildiener des Jahres sehr, weil sie nicht nur zeigen, wie unterschiedlich die Möglichkeiten für einen Zivildienst sind, sondern was für eine wertvolle Zeit man aus dem Pflichtdienst machen kann. Mein herzliches Dankeschön!“
Kollegen gratulieren
Glückwünsche kommen auch von der Direktorin der Diakonie, Maria Moser: „Ich bin stolz auf Lorenz Mayrhofer und freue mich über die Auszeichnung zum Zivildiener des Jahres Oberösterreich. Und ich gratuliere dem ganzen Team, das ihn vorgeschlagen hat, zur tollen Arbeit, die sie Tag für Tag leisten, und zum guten Miteinander im Team! Zivildiener sind wichtig für die Diakonie und die gesamte Gesellschaft, weil junge Männer mit Lebenssituationen und sozialen Problemen konfrontiert werden, mit denen sie sonst meist nicht in Berührung kommen würden. Sie leisten wichtige Arbeit – und sie sind wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Stephanie Schwabegger, Leiterin der Werkstätte Ried i.d.R.: „Lorenz hat unser Team sehr bereichert! Seine Aufgaben hat er immer zuverlässig, vor allem aber mit viel Herzblut erledigt. Wir haben auch von seiner kreativen Seite profitiert, die er beim Basteln von Nikolaus- oder Faschingskostümen einbrachte. Besonders sein wertschätzendes Verhalten gegenüber Mitarbeitenden, aber auch Menschen mit kognitiver und mehrfacher Beeinträchtigung, hat uns alle im Team sehr beeindruckt.“
Auch den Mitarbeiterinnen in der Werkstätte wird Lorenz Mayrhofer noch lange positiv in Erinnerung bleiben: „Durch seine Ausbildung UBV - Unterstützung bei der Basisversorgung, die er während des Zivildienstes gemacht hat, konnte Lorenz auch kleinere Pflegetätigkeiten ausüben, die über die üblichen Zivi-Tätigkeiten hinausgehen. Er brachte viele Ideen ein und auch der Spaß kam nicht zu kurz“, so die Kolleginnen Sabrina und Sissi.
Aus seinem Zivildienst nimmt sich Lorenz Mayrhofer auch etwas mit fürs Leben: „Ich habe gelernt, dass jeder Mensch, egal in welcher Lage oder Lebenssituation er sich befindet, es verdient hat, etwas zu erleben und dass man sich mit ihm beschäftigt.“
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