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Ein Meer aus Lichtern für Stefanie

Leserartikel Gerlinde Riegler-Aspelmayr, 16.02.2025 10:11

SCHWERTBERG. Über einen öffentlichen Aufruf in Tips und im Schwertberger Pfarrblatt hatte die Familie von Mordopfer Stefanie Raml zu einer Gedenkmesse für ihre Steffi geladen. Und die Menschen kamen. In überwältigend großer Zahl.

Stefanies Bild umrahmt von Blumen (Foto: Gerlinde Riegler-Aspelmayr)
Stefanies Bild umrahmt von Blumen (Foto: Gerlinde Riegler-Aspelmayr)

Zwei Jahre sind vergangen, seit Stefanie Raml (19) in Bad Leonfelden brutal ermordet wurde. Zwei Jahre, in denen die Zeitrechnung für die Familie der beliebten HTL-Schülerin stehen geblieben ist. Nichts kann beschreiben, was Stefanies Eltern und Geschwister seit dem 12. Februar 2023 durchmachten und jeden Tag aufs Neue durchmachen. Auch Trost finden sie keinen. Zumindest nicht in Worten. Doch wo Worte nichts zu bewirken vermögen, sind Gesten wichtig. Gesten, die zum Ausdruck bringen: Wir sind da. Wir denken an euch.

Pfarrkirche war voll

Genau solche Gesten setzten die Menschen Samstagabend in Schwertberg. Sie kamen zu Hunderten. Aus allen Richtungen. Bis in die letzten Reihen waren die Bänke der Pfarrkirche besetzt. Neben Verwandten, Freunden, Nachbarn und Schulkollegen war die Zahl der völlig Fremden, die aus der Zeitung vom Aufruf der Familie erfahren hatten und allein durch ihre Anwesenheit, durch stille Gebete und Gedanken ein Zeichen der Verbundenheit setzen wollten, groß.

Steffis Bild umrahmt von Blumen

Am Ende der berührenden Messe, die von der „Jungen Kirche“ gestaltet worden war, wurde den Kirchenbesuchern angeboten, zum Altar zu kommen und ein Licht für Stefanie anzuzünden. Tief bewegt verfolgten Steffis Eltern, wie sich die Menschen für dieses Ritual geduldig anstellten und sich um das Bild ihrer Tochter, das von weißen, herzförmig angeordneten Blumen umrahmt war, ein Meer aus Lichtern bildete.

Stefanie lebt in den Herzen der Menschen weiter

Nichts und niemand kann Stefanies Familie den Schmerz nehmen, der sich täglich in ihr Herz bohrt. Doch an diesem Abend schienen die Tränen von Steffis Mutter auch Tränen der Dankbarkeit zu sein. Dankbarkeit dafür, dass so viele Menschen gekommen waren, um für ihre Tochter zu beten und an sie zu denken. Dankbarkeit dafür, dass Stefanie nicht vergessen wird. Niemals.

Schneestangen-Mord
Der Tod der Schwertbergerin Stefanie Raml am 12. Februar 2023 ging als grausamer „Schneestangen-Mord“ von Bad Leonfelden in die Kriminalgeschichte Österreichs ein. Der Täter wurde im Sommer 2023 rechtskräftig zu 18 Jahren Haft und Einweisung in eine Anstalt verurteilt.
Stefanie hatte in Steyr die HTL besucht. Sie war eine Vorzugsschülerin, die für ihre Hilfsbereitschaft sowie für ihr freundliches und fröhliches Wesen bekannt war. Nach der Matura wollte sie Maschinenbau sowie Rechtswissenschaften studieren und daneben in der elterlichen KFZ-Werkstätte mitarbeiten.

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