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Pfarrer Ozougwu: Buch über sein Leben soll Menschen Mut machen und bestärken

Leserartikel Gerlinde Riegler-Aspelmayr, 08.07.2025 10:12

SCHWERTBERG. Leonard Chinedu Ozougwu – Pfarrer von Schwertberg, Windhaag und Rechberg – gilt als Brückenbauer zwischen der afrikanischen und der österreichischen Kultur. Nun gibt es ein Buch über seine Lebensstationen, das am 20. Juli vorgestellt wird.

  1 / 5   Pfarrer Leonard Chinedu Ozougwu mit Biografin und Journalistin Gerlinde Riegler-Aspelmayr, die sein Leben in Buchform brachte. (Foto: Hannah Aspelmayr)

Seit genau zehn Jahren ist Pfarrer Leonard Chinedu Ozougwu das geistliche Oberhaupt von Schwertberg. Mit seiner freundlichen und zugewandten Art schaffte er es schnell, die Herzen seiner „Schäfchen“ zu erobern. 2021 vertraute die Diözese dem charismatischen und beliebten Priester auch die Pfarren Rechberg und Windhaag an.

Fasziniert von seiner Lebensgeschichte und seinem Wirken im Mühlviertel trat die Schwertberger Biografin und Journalistin Gerlinde Riegler-Aspelmayr vor einiger Zeit mit dem Vorschlag an den 48-jährigen Priester heran, seine Lebensgeschichte für einen sozialen Zweck zu Papier bringen zu dürfen. „Anfangs zögerte ich ein bisschen. Für eine Art Biografie fühlte ich mich zu jung und auch zu unbedeutend. Außerdem wollte ich mich auch nicht so in den Mittelpunkt stellen“, erinnert sich Pfarrer Ozougwu. Überzeugt hatte ihn schließlich die Möglichkeit, anhand seiner Lebensgeschichte – die auch von Herausforderungen und Hürden geprägt war – anderen Menschen Mut zu machen und sie im Glauben zu bestärken.

Chindu heißt übersetzt: „Gott führt mich“

Nach einer Reihe von Interviews füllte sich das Buch „Chinedu – geführt von oben“ Seite um Seite. Der Titel wurde nicht zufällig so gewählt. Chinedu – Pfarrer Ozougwus mittlerer Name – heißt wörtlich übersetzt „Gott führt mich“. „Meine Berufung zum Priester wurde mir also schon bei der Taufe von meinen Eltern mitgegeben“, erzählt er.

Szenen wechseln zwischen Nigeria und dem Mühlviertel

Hin- und herspringend wechseln im Buch Szenen aus seiner Kindheit und Jugend im fernen Nigeria mit Momentaufnahmen seiner Arbeit als Priester im Mühlviertel ab. Dabei erfahren die Leser viel über die afrikanische Lebensart und Kultur. Pfarrer Ozougwu schildert anhand berührender Anekdoten und Einblicke sein Aufwachsen, das zwar arm an materiellen Gütern, aber reich an bedingungslosem Gottvertrauen und Stärke im Glauben war. Wertvoll macht das Buch auch der ehrliche Blick des Priesters auf Phasen von Zweifeln, Ängsten, Sorgen. So hatte Pfarrer Ozougwu bei seiner Ankunft in Österreich und seiner Eingewöhnungszeit in Linz etwa mit Sprachbarrieren, Vorurteilen bezüglich seiner Herkunft und besonders auch mit der Kälte und dem rauen Klima zu kämpfen. Doch mit Mut, Vertrauen und Zuversicht stellte er sich allen noch so großen Hindernissen.

Skifahren, Radfahren, Schwimmen gelernt

In Sierning – seinem ersten Einsatzort als Kaplan – wurde er aufgrund seiner freundlichen Art mit offenen Armen aufgenommen. „Dort lernte ich als über 30-Jähriger alles, was Kinder hierzulande schon im Kindergartenalter lernen: Radfahren, Skifahren, Schwimmen“, erinnert sich Ozougwu. Sich vor anderen Mitgliedern der Pfarrgemeinde so unbeholfen und schwach zu zeigen, hatte ihn auch viel Überwindung gekostet. „Doch ich habe gelernt, vertrauen zu dürfen. Auf die Unterstützung zugewandter und hilfsbereiter Menschen und vor allem auf die Führung durch Gott.“

Ozougwu: „Dialekt ist die Sprache der Seele“

Nach mehreren Jahren in Sierning, wo er sein Deutsch perfektionierte und auch den oberösterreichischen Dialekt lernte (den er gerne als die „Sprache der Seele in diesem Land“ bezeichnet), wechselte er 2015 in seine neue Wirkungsstätte Schwertberg, wo er ebenfalls sehr herzlich aufgenommen wurde.

Das nun schon zehn Jahre währende sehr gute Miteinander in Schwertberg sowie sein 20-jähriges Priesterjubiläum möchte Pfarrer Leonard bei einer Dankmesse am 20. Juli um 15 Uhr in der örtlichen Pfarrkirche sowie einem darauffolgenden Afrika-Fest feiern. Bei dieser Gelegenheit wird das Buch „Chinedu“ vorgestellt und kann gegen eine freiwillige Spende erworben werden. Der Reinerlös kommt dem Verein Help-Trans-Fair, der Kirchenrenovierung sowie weiteren sozialen Zwecken zugute. Das Buch ist auch in den Pfarrämtern Schwertberg, Windhaag und Rechberg erhältlich.


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