Goldenes Ehrenzeichen der Republik für zwei Unermüdliche
ST. GEORGEN AN DER GUSEN/MAUTHAUSEN. Mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich wurden Martha Gammer, ehemalige Vorsitzende des Gedenkdienstkomitees Gusen, und Gudrun Blohberger, pädagogische Leiterin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, ausgezeichnet.
Innenminister Gerhard Karner würdigt damit das jahrzehntelang ehrenamtliche Engagement von Martha Gammer, die bereits in den 80er Jahren begonnen hatte, die Geschichte der Konzentrationslager Gusen I, Gusen II und Gusen II zu erforschen.
„Der Gestaltungsprozess zu Gusen, wäre ohne Frau Gammer nicht in jenem Stadium, wie er gerade in der Umsetzungsphase ist“, so der Minister weiter. Seit 1995 zeichnet Gammer mit ihrem Team auch wesentlich verantwortlich, dass nationale und internationale Überlebende einen Platz haben bei der alljährlich in Gusen stattfindenden Gedenkfeier. Begegnungen in einem friedlichen Miteinander ist das Ziel des Gedenkens in Gusen.
„Das Gedächtnis zu Gusen“, so bezeichnete Reinhard Kaspar, der derzeitige Vorsitzende des Gedenkdienstkomitees Gusen, Martha Gammer in seiner Laudatio und strich vor allem die Hartnäckigkeit, das Interesse an Zeitgeschichte und die Vernetzung besonders hervor. Martha Gammer verfügt über zahlreiche Kontakte zu internationalen Häftlingsorganisationen durch ihre Sprachkenntnisse, publizierte in den verschiedensten Medien und gilt als Expertin zu Gusen.
Die hohe Auszeichnung ist das Ergebnis jahrzehntelanger Begegnungs-, Forschungs- und Bewusstseinsarbeit und kann als der Verdienst zum Lebenswerk von Martha Gammer gesehen werden.
Das Gedenkdienstkomitee gratuliert Martha Gammer ebenso wie der pädagogischen Leiterin der Gedenkstätte Mauthausen, Gudrun Blohberger, die ebenfalls mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik ausgezeichnet wurde. Blohberger leitet die pädagogische Abteilung der Gedenkstätte seit Jänner 2015 und engagiert sich bereits seit ihrem Studium für Erinnerungskultur und Gedenkstättenpädagogik.
Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, würdigte in ihrer Ansprache das Wirken ihrer Kollegin: „Dein pädagogischer Gedanke findet sich heute in jedem unserer Aufgaben- und Arbeitsbereiche wieder.“
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