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Vier Filme über das Trauma der Überlebenden: Open-Air-Filmretrospektive an der Gedenkstätte Mauthausen

Olivia Lentschig, 18.08.2025 07:00

MAUTHAUSEN. Die Open-Air-Filmretrospektive 80 Jahre Befreiung! Aus dem Lager befreit – das Trauma bleibt… widmet sich von Mittwoch, 20., bis Samstag, 23. August, an der Gedenkstätte Mauthausen den fortwirkenden Traumata der Überlebenden der Konzentrationslager.

  1 / 2   Filme gegen das Vergessen: Retrospektive thematisiert Traumata und Zeugenschaft von Lagerüberlebenden. (Foto: Mauthausen Memorial / Julius Sevcik)

Die vom Österreichischen Filmmuseum kuratierte Auswahl zeigt vier Filme aus sechs Jahrzehnten, die das psychische Nachwirken der Lagererfahrung eindrücklich dokumentieren. Die Werke thematisieren die bleibenden Narben der Überlebenden – ihre Erinnerungen, Schuldgefühle und die Scham.

Die vorgestellten Protagonisten bleiben von ihren Erfahrungen tief gezeichnet: sei es, dass sie in ihren Erinnerungen immer wieder blitzartig vom Grauen der Lager heimgesucht werden, oder sei es, dass sie sich auf die Reise zu den Orten ihrer Vergangenheit wagen. Denn sie alle wissen, was es bedeutet, trotz der an ihnen verübten Untaten gleichwohl mit Scham behaftet zu sein. „Die Zukunft erfüllt uns mit Angst, mit Scham die Vergangenheit“, erklärte einst Elie Wiesel, „und beide Ereignisse und Gefühle sind eng miteinander verknüpft wie die Ursache mit der Wirkung.“ Später ergänzte er: „Ich erinnere mich, und wenn ich sagen soll, woran ich mich erinnere, dann zittere ich. Reden wir also lieber von dem, was zu tun ist.“

Zeugenschaft gegen das Schweigen

Diese Aufforderung stellt uns angesichts des Vergangenen vor drängende Fragen: Was hätten wir damals gemacht? Was sollen wir heute tun? Die Überlebenden der Lager haben bleibende Antworten formuliert und ihr gemeinsamer Ausgangspunkt lautet mit Primo Levi gesprochen: „Schweigen ist ein Fehler, fast ein Verbrechen.“

Programm
Mittwoch, 20. August, 20 Uhr: A Real Pain (US/PL 2024, Farbe, 90 min, deutsche Fassung)
Donnerstag, 21. August, 20 Uhr: Die Fotografin (Lee) (GB/US 2023, 116 min, Farbe, deutsche Fassung)
Freitag, 22. August, 20 Uhr: Der Pfandleiher (The Pawnbroker) (US 1965, Schwarz-weiß, 116 min, deutsche Fassung)
Samstag, 23. August, 20 Uhr: Treasure – Familie ist ein fremdes Land (DE/FR 2024, Farbe, 112 min, deutsche Fassung) Danach Publikumsgespräch mit der Psychotherapeutin Patricia Bohrn von ESRA.(Kostenloser Shuttlebus um 14 Uhr ab Wien, kostenloser Rundgang an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Anmeldung erforderlich: https://forms.office.com/e/vHpqJxrA2a)

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