Vier Filme über das Trauma der Überlebenden: Open-Air-Filmretrospektive an der Gedenkstätte Mauthausen
MAUTHAUSEN. Die Open-Air-Filmretrospektive 80 Jahre Befreiung! Aus dem Lager befreit – das Trauma bleibt… widmet sich von Mittwoch, 20., bis Samstag, 23. August, an der Gedenkstätte Mauthausen den fortwirkenden Traumata der Überlebenden der Konzentrationslager.
Die vom Österreichischen Filmmuseum kuratierte Auswahl zeigt vier Filme aus sechs Jahrzehnten, die das psychische Nachwirken der Lagererfahrung eindrücklich dokumentieren. Die Werke thematisieren die bleibenden Narben der Überlebenden – ihre Erinnerungen, Schuldgefühle und die Scham.
Die vorgestellten Protagonisten bleiben von ihren Erfahrungen tief gezeichnet: sei es, dass sie in ihren Erinnerungen immer wieder blitzartig vom Grauen der Lager heimgesucht werden, oder sei es, dass sie sich auf die Reise zu den Orten ihrer Vergangenheit wagen. Denn sie alle wissen, was es bedeutet, trotz der an ihnen verübten Untaten gleichwohl mit Scham behaftet zu sein. „Die Zukunft erfüllt uns mit Angst, mit Scham die Vergangenheit“, erklärte einst Elie Wiesel, „und beide Ereignisse und Gefühle sind eng miteinander verknüpft wie die Ursache mit der Wirkung.“ Später ergänzte er: „Ich erinnere mich, und wenn ich sagen soll, woran ich mich erinnere, dann zittere ich. Reden wir also lieber von dem, was zu tun ist.“
Zeugenschaft gegen das Schweigen
Diese Aufforderung stellt uns angesichts des Vergangenen vor drängende Fragen: Was hätten wir damals gemacht? Was sollen wir heute tun? Die Überlebenden der Lager haben bleibende Antworten formuliert und ihr gemeinsamer Ausgangspunkt lautet mit Primo Levi gesprochen: „Schweigen ist ein Fehler, fast ein Verbrechen.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden