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Hilfe zur Selbsthilfe: Verein Help-Trans-Fair schafft Perspektiven in Nigeria

Leserartikel Gerlinde Riegler-Aspelmayr, 18.08.2025 10:41

SCHWERTBERG. Der Schwertberger Verein Help-Trans-Fair betreibt in Nigeria mit beachtlichem Erfolg ein landwirtschaftliches Hilfsprojekt. Garant für die Treffsicherheit der Spenden ist ein prominenter Projektpartner vor Ort: der in Nigeria kraft seines Amtes sehr respektierte Bischof Ernest Obodo. Dieser nahm nun den weiten Weg nach Österreich auf sich, um sich persönlich bei den Mühlviertler Unterstützern zu bedanken und sie über die Fortschritte auf der „Mary Agro Farm“ zu informieren.

Alfred Hrusca und Bischof Ernest Obodo (rechts) (Foto: Gerlinde Riegler-Aspelmayr)
  1 / 4   Alfred Hrusca und Bischof Ernest Obodo (rechts) (Foto: Gerlinde Riegler-Aspelmayr)

In Zeiten, in denen manche Menschen misstrauisch gegenüber ausländischen Hilfsprojekten sind, glänzt der Schwertberger Verein Help-Trans-Fair durch lupenreine Abwicklung und punktgenaue Verwendung der Spenden. Dies unterstreicht nicht zuletzt die Tatsache, dass der Verein 2023 vom Finanzministerium nach einer „Prüfung auf Herz und Nieren“ in die Liste der spendenbegünstigten Einrichtungen aufgenommen wurde – Zuwendungen an den Verein sind somit steuerlich absetzbar. Ein persönlicher Garant dafür, dass die Spenden genau für den vereinbarten Zweck ausgegeben werden, ist der Projektpartner vor Ort in Nigeria, Bischof Ernest Obodo. „Die Zusammenarbeit mit Bischof Obodo in Nigeria ist ein Glücksfall für unseren Verein. Er ist ein Vorzeigebeispiel eines akkuraten Managers, der mit viel Tatendrang und Weitblick Projekte zügig umsetzt“, schwärmt Vereinsobmann Alfred Hrusca.

Bischof hielt bei HTF-Jahreshauptversammlung einen Vortrag in Schwertberg

Nun reiste Bischof Obodo nach Schwertberg, um den Mitgliedern des Vereins Help-Trans-Fair persönlich seinen Dank auszusprechen und sie anhand einer Präsentation sowie zahlreicher Videos über den neuesten Stand der Entwicklungen auf dem gemeinsam errichteten landwirtschaftlichen Großbetrieb, der „Mary Agro Farm“, zu informieren.

Tatsächlich ist es mehr als beeindruckend, was durch den Schwertberger Verein, der erst vor sechs Jahren mit einer Handvoll Mitgliedern gegründet wurde, in Afrika umgesetzt werden konnte. Auf der Farm in Udi (nahe der Stadt Enugu) sind bereits 60 Personen beschäftigt. Mit dem Gehalt, das sie durch ihre Arbeit erzielen, können sie ihre Familien ernähren. Ein gelungenes Bespiel von Hilfe zur Selbsthilfe. Außerdem können Frauen aus den umliegenden Dörfern Farmprodukte abholen, sie am Markt verkaufen und den Gewinn zur Verbesserung ihrer sozialen Situation behalten.

„Mary Agro Farm“: Sozial ausgerichteter landwirtschaftlicher Großbetrieb

Insgesamt gibt es auf dem landwirtschaftlichen Betrieb zwei große Schweineställe mit rund 350 Schweinen, über 4500 Hühner und 20 Fischteiche. Auf riesigen Flächen werden Früchte und Gemüse in allen erdenklichen Sorten angebaut. Kürzlich wurde eine Futtermühle errichtet, und das jüngste Projekt, das dank der Hilfe aus dem Mühlviertel umgesetzt wird, ist der Bau eines Schlachthauses samt Photovoltaikanlage.

Farm enthält auch ein Bildungszentrum

Besonders beachtlich ist, dass die Farm ein – mittlerweile in der gesamten Region sehr renommiertes – landwirtschaftliches Weiterbildungszentrum betreibt. Bereits über 80 junge Männer und Frauen erhielten auf der Farm eine Ausbildung. Weil viele Schülerinnen und Schüler von weit herkommen, wurde nun auch ein Wohnheim gebaut, in dem die jungen Menschen während ihrer Ausbildungszeit untergebracht sind.

„Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft“, sagte Bischof Obodo bei seinem Vortrag in Schwertberg. „Viele junge Menschen in unserem Land haben auch eine völlig falsche Vorstellung von Europa. Sie glauben, dass dort das Geld auf den Bäumen wächst und man nichts tun müsse, um ein gutes Leben zu haben. Wir klären sie dahingehend auf, dass es auch in Europa Probleme und Arbeitslosigkeit gibt und ermutigen sie, in ihrer Heimat Nigeria zu bleiben und sich hier aus eigener Kraft etwas aufzubauen.“

Spenden aus Erlös von Buch „Chinedu“ übergeben

Schwertbergs Pfarrer Leonard Ozougwu, der Initiator des Vereins Help-Trans-Fair, konnte Obmann Alfred Hrusca anlässlich der jüngsten Jahreshauptversammlung einen Scheck in der Höhe von 1000 Euro aus dem Erlös seines Buches „Chinedu“ überreichen. Eine Spende in der gleichen Höhe übergab er auch an die Pfarre Schwertberg zugunsten der Kirchensanierung.