Trauerrednerin Elisabeth Gruber: „Für mich geht es um die Menschen und ihr Andenken“
BAUMGARTENBERG. Seit heuer bietet Elisabeth Gruber ihre Dienste als Trauerrednerin an. Sie organisiert auch ganze Zeremonien für die Angehörigen. Wichtig ist ihr, dass der Mensch im Mittelpunkt steht.
Elisabeth Gruber ist es wichtig, dass Verstorbene eine würde-volle Nachrede bekommen. Deswegen hat sie eine Ausbildung zur Trauerrednerin gemacht. „Ich habe selbst ein paar Mal Verabschiedungen erlebt, die mir zu unpersönlich waren. Es ist das letzte Fest für einen Menschen, da sollte man dann schon auch die passenden Worte finden.“
Zwar gibt es bei Trauerfeiern oft einen oder sogar mehrere Nachrufe. Für Gruber bilden diese Reden aber nur einen Teil ab. „Ich möchte die Menschen mit all ihren Facetten beleuchten, die Angehörigen sind da oft zu betroffen, dass sie das könnten in der Situation.“
Mit ihrem Angebot spricht Gruber aber vor allem auch Leute an, die nicht bei einer Kirche sind und eine freie Verabschiedung wünschen. „Bei uns ist das alles noch in den Kinderschuhen am Land. Ich werde da schon eher in urbane Gemeinden eingeladen“, erzählt Gruber, die diese Tätigkeit nebenberuflich macht. Eigentlich ist sie mobile Behindertenbetreuerin.
Luftballons und Briefe
Zur Gestaltung ihrer Trauerfeiern zieht Gruber gerne auch Rituale heran, die zum Verabschieden passen. „Nicht alle möchten Erde nachwerfen oder Weihrauch. Immer öfter werden auch Briefe geschrieben und niedergelegt oder es gibt einen Luftballonstart. Das ist ganz individuell, eigentlich ist alles möglich. Ich weise aber schon darauf hin, dass oft die älteren Trauergäste auch gerne traditionelle Rituale haben wollen“, so Gruber. Entscheiden würden das aber die Angehörigen. In anderer Form werden Verabschiedungen auch gerne im Wald abgehalten. Ruhestätten wie der Friedwald in Klam oder der Ruhewald in Luftenberg werden immer mehr angenommen.
Weltanschauung ist wichtig beim Verabschieden
Wichtig sei es vor allem, die Weltanschauung der Familien miteinfließen zu lassen. „Es gibt Menschen, die glauben nicht an etwas nach dem Tod. Auch das muss man akzeptieren. Und natürlich werden gerne auch religiöse Traditionen miteingebunden. Nur weil kein Pfarrer dabei ist, heißt es nicht, dass ein Gebet nicht trotzdem passt.“
Ihre Klienten bekommen nach der Trauerfeier auch eine Mappe, in der alles zusammengefasst wird. „Es klingt vielleicht komisch, aber die Leute möchten da gerne eine Erinnerung und die bekommen sie von mir.“
Musik und Texte müssen passen, das ist für Gruber am wichtigsten. Dafür nimmt sich die Trauerrednerin auch viel Zeit in der Vorbereitung: „Es soll um das Leben des Menschen und die Erinnerungen an ihn gehen und natürlich auch um tröstende Worte“, erklärt Gruber.
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