Bürgerinitiative "lebenswertes Naarn" macht gegen Betonwerk mobil
NAARN. Um den Unmut gegen die geplante Errichtung eines Betonwerkes im Ortsteil Holzleiten kund zu tun, hat sich in der Machlandgemeinde die neue Bürgerinitiative „lebenswertes Naarn” in Stellung gebracht und mittlerweile mehr als 400 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt.
Massive Kritik wird seitens der SPÖ Au-Naarn geübt: „In einer kuriosen Gemeinderatssitzung Ende Juni wurde die Einleitung eines Umwidmungsverfahrens von Grünland auf Sonderwidmung Betonwerk im Bereich von Holzleiten beschlossen. Kurios deshalb, da die verantwortlichen Gemeindevertreter samt Bürgermeister Martin Gaisberger (ÖVP) trotz ihrer offenkundigen Unwissenheit über das Großprojekt, welche auch im zugehörigen Gemeinderatsprotokoll nachzulesen ist, dennoch den entsprechenden Beschluss mit Stimmenmehrheit durch die ÖVP sowie die FPÖ gefasst haben.“
SPÖ stimmte im Gemeinderat gegen Umwidmung
Vizebürgermeister Franz Bauer (SPÖ) hat sich aufgrund fehlender Informationen gegen die Umwidmung ausgesprochen und mit seiner Fraktion entsprechend gestimmt, auch die Bevölkerung muss seiner Meinung nach bereits im Vorfeld in solch weitreichende Entscheidungen eingebunden werden. Eine Aussendung von Bauer, die laut SPÖ erstmals breite Teile der Einwohner über das beabsichtigte Vorhaben informierte, löste daraufhin von Verärgerung bis Irritation zahlreiche Reaktionen aus, was schließlich zur Gründung der Bürgerinitiative „lebenswertes Naarn” führte. Als Draht zur Gemeindepolitik fungiert dabei Vizebürgermeister Bauer.
Offene Fragen trotz Info-Veranstaltung
Aus Sicht von „lebenswertes Naarn“ sind auch nach einer Informationsveranstaltung durch den Bürgermeister mit dem Widmungswerber wesentliche Fragen offengeblieben, insbesondere was die Lärm- und Staubbelastung sowie den Schutz des Grundwassers betrifft. „Bereits jetzt sind die Belastungen durch das Schotterwerk für die Bevölkerung sehr hoch. Auch hier wurde die Errichtung – man hat den Eindruck: so intransparent wie möglich und ohne zeitgerechte Einbindung der Betroffenen – durchgeführt. Wir lassen uns das in dieser Form sicher nicht mehr gefallen“, so Vizebürgermeister Bauer, der sich durch mittlerweile 400 Unterschriften besorgter Bürger bestätigt sieht.
Bürgermeister nimmt Stellung
Dass die Angelegenheit die Sachebene verlassen hat und daraus ein Politikum geworden ist, stößt Bürgermeister Martin Gaisberger sauer auf: „Es ist richtig, dass ein Schottergrubenbetreiber einen Antrag zur Verfahrenseinleitung zu einer Umwidmung für die Errichtung eines Betonwerkes gestellt hat. Als Bürgermeister bin ich verpflichtet, allen Bürgern sowie Firmen die Möglichkeit zu geben, ein Verfahren objektiv einzuleiten – ungeachtet dessen, welche Einstellung ich persönlich zur jeweiligen Sachlage habe. Für mich ist bei jedem Verfahren eine faire und sachliche Vorgangsweise, wie auch in der ‚Causa‘ Betonwerkerrichtung, Voraussetzung. Leider sind in letzter Zeit sehr viele Unwahrheiten verbreitet worden. Es ist noch keine Entscheidung über die Errichtung eines Betonwerkes in der Schottergrube Nähe Holzleiten getroffen worden. Diese Entscheidung liegt nicht bei mir alleine. Diese Entscheidung muss zu einem gegebenen Zeitpunkt im Zuge einer Gemeinderatssitzung im Mehrheitsverhältnis getroffen werden. Die Gutachten mehrerer Sachverständiger liegen seit Ende September vor und werden im Planungsausschuss der Gemeinde mit Vertretern aller Fraktionen besprochen, bevor es zu einer Abstimmung kommt.”
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