„Es herrscht momentan eine gefährliche Gleichgültigkeit“
BEZIRK PERG. „Noch nie war es so schwer vorherzusagen, was im kommenden Jahr wirtschaftlich abgehen wird. Zu unsicher ist es noch zu sagen, ob die Impfung zugleich den Restart einläutet“, wie Pergs WKO-Obmann Wolfgang Wimmer im Tips-Gespräch sagt.
„Es gibt mir schon zu bedenken, dass es immer schwerer wird von den Menschen, siehe Gratis-Testung, Solidarität einzufordern. Wir werden eine mindestens fünfzigprozentige Durchimpfung brauchen, damit wir endlich wieder zu einem normalen Leben zurückkommen kommen. Mich beschäftigen gewisse Entwicklung in der letzten Zeiten sehr. Der Spruch: Eine gefährliche Gleichgültigkeit hat sich breitgemacht, die alles bedroht, was nicht unmittelbar dem eigenen ‚Ich‘ nutzt. Aber gerade dieses gemeinsame ‚Anpacken‘ werden wir brauchen, damit wir wieder durchstarten können“, sagt Wimmer, der damit motivieren will, an einem Strang zu ziehen.
Der Schlüssel zum Erfolg
Für den WKO-Obmann ist der Schlüssel vielleicht die Werte-Schätzung: „Schätzen wir unseren Arbeitsplatz noch - oder ist es nur noch eine lästige Verpflichtung um Geld zu verdienen. Die Kurzarbeit hat viel abfedern können. Wir haben im Bezirk Perg derzeit rund vier Prozent Arbeitslose. Man kann noch nicht abschätzen, wie stark diese bei Beendigung der Förderungen ansteigen wird. Im Zentralraum sind wir jetzt schon bei über zehn Prozent - die Tendenzen am Ende der Pandemie liegen noch deutlich höher. Schätzen wir noch eine freundliche, kompetente Beratung bei offenen Geschäften. Dann täten wir gut daran vor Ort einkaufen zu gehen. Schätzen wir noch eine belebte Innenstadt, wo ein reges Treiben sein kann. Schätzen wir noch innovative Unternehmer, die mit aller Sorgfalt schwierige Entscheidungen treffen müssen. Gerade diese Pandemie hat uns gezeigt, wie sehr etwas abgeht, wenn wir es nicht mehr haben. Der gemeinsame Austausch im Wirtshaus, ein feines Essen mit Freunden, Konzerte, Reisefreiheit - eine unendlich lange Liste. Aber genau diese Werte-Schätzung wird der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg 2021 sein.“
Ziel ist Normalität
Und wie Wimmer sagt, kann jeder Einzelne etwas zu dem wirtschaftlichen Erfolg und dem Restart beitragen: „Gerade jetzt ist jeder einzelne Bewohner unseres Bezirkes ein Teil des gesamten Wirtschaftskreislaufes. Gehen wir in unsere Geschäfte, verzichten wir auf viele Dinge im Onlinehandel, buchen wir im Reisebüro um die Ecke die nächste Reise und nicht im Internet. Geben wir unserem Fitnessstudio Zeit zum Rückzahlen der Beiträge während des Stillstandes. Jeder einzelne Euro, der in der Region bleibt, hilft uns auch. Ich bin davon überzeugt, dass wir große Anstrengungen stemmen müssen, aber am Ende steht das Ziel der Normalität. Die Prognosen in der Industrie und Bau, die wesentlichen wirtschaftlichen Treiber unserer Region schauen im Moment tendenziell sehr positiv aus. Wir haben in den letzten 20 Jahren einem Hochwasser und einer Wirtschaftskrise getrotzt. Deshalb kommen wir auch da mit zusätzlichem Engagement durch. Und das wertschätze ich so an unserem Bezirk Perg.“
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22.12.2020 21:26
Es gibt zwei Einstellungen....
Am Anfang.....