Donaukraftwerk wird modernisiert und soll separate Radbrücke erhalten
WALLSEE/MITTERKIRCHEN. Der Verbund investiert derzeit kräftig in die Modernisierung seines Donaukraftwerks Wallsee-Mitterkirchen. Nun gibt es noch die Idee, eine separate Brücke für Radfahrer auf dem Kraftwerk zu errichten. 100 Bewohner aus den Gemeinden Wallsee und Mitterkirchen finanzieren mit ihrer Geldanlage zudem eine Photovoltaikanlage.
Vor 55 Jahren ging das Donaukraftwerk Wallsee-Mitterkirchen in Betrieb und erzeugt seither Strom aus Wasserkraft. Nun ist der Zeitpunkt für umfangreiche Revisionsarbeiten gekommen. Ziel ist nicht nur die Verlängerung der Lebensdauer, sondern auch die Reduzierung des Wartungsaufwands und eine Steigerung der Effizienz. Von September 2022 bis März 2023 führte der Verbund an der Hauptmaschine 5 die Großrevision durch. Damit sind bereits vier der sechs Generatoren erneuert. Der nächste Umbau der fünften Maschine startet im Herbst.
Hauptarbeiten im Winter
„Die Arbeiten erfolgen immer mit genauer Planung, sodass die Erzeugungsausfälle durch erforderliche Anlagenstillstände vermieden, beziehungsweise auf ein absolutes Minimum reduziert werden“, berichtet Christian Freiler, Leiter der Werksgruppe Obere Donau im Verbund. Daher fänden die Hauptarbeiten in der wasserarmen Winterzeit statt.
Effizienz deutlich steigern
Der Effizienzgewinn durch die Umbauarbeiten soll Freiler zufolge insgesamt zwölf Millionen Kilowattstunden betragen. Dies entspreche dem Jahresverbrauch von 3.500 Haushalten zusätzlich. Verbunden werden die Arbeiten mit den üblichen Inspektionsarbeiten, die jede Turbine alle neun Jahre erfordert.
Planungsgespräche für Radbrücke
Das Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen dient jedoch nicht nur der Stromerzeugung, sondern auch als Brücke über die Donau. Die Verbindung wird vor allem von Kraftfahrzeugen und Radfahrern gerne genutzt. Um künftig gefährliche Situationen an der sehr engen, ursprünglich nicht für den öffentlichen Verkehr bestimmten einspurigen Fahrbahn zu verhindern, gibt es nun die Idee zur Errichtung einer separaten Radfahrbrücke. Freiler zufolge finden derzeit Planungsgespräche statt, der Verbund befürworte dieses Projekt jedenfalls. Die Finanzierung soll durch die Länder OÖ und NÖ erfolgen.
Großes Interesse am „Klimasparen“
Apropos Geld: 100 Bewohner von Mitterkirchen und Wallsee machten vom „Klimaspar“-Angebot von Verbund und Raiffeisenbank Perg Gebrauch – ein erster Testlauf des Verbunds für ein regionales Beteiligungsmodell bei Erneuerbaren Energieprojekten. Die Anleger erhalten für ihre Investition eine Verzinsung, die sich aus dem Ertrag der Photovoltaik-Anlage beim Kraftwerk speist. Die Paneele richten sich automatisch nach der Sonne aus und liefern so den optimalen Ertrag. Auf einer Fläche von drei Hektar erzeugt die Anlage den Jahresstromverbrauch von rund 600 Haushalten.
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