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Vorreiter im Güterverkehr: Schlager Transporte lässt bereits die ersten E-Trucks rollen

Michaela Primessnig, 05.03.2024 13:31

SAXEN. Hubert Schlager war schon immer ein Vordenker. Nun haben er und sein Team die Transformation in Gang gesetzt, durch die das Transportunternehmen seiner Familie in eine neue Zeitrechnung startet. Die ersten E-Trucks wurden am vergangenen Wochenende auf Tour geschickt, bis 2030 soll der gesamte Fuhrpark auf mit Batterie-Elektrik betriebene Fahrzeuge umgestellt werden.

  1 / 2   Auf in eine neue Ära: Regina Schlager, Hubert Schlager und Tochter Gloria Schlager haben vor wenigen Tagen die ersten strombetriebenen LKWs in die Flotte aufgenommen. (Foto: Primeßnig)

Im vergangenen Jahr hat sich Transportunternehmer Hubert Schlager fast ausschließlich mit der Umstellung seines Betriebes auf E-Mobilität auseinandergesetzt. „Zukunftsthemen waren für mich schon immer wichtig. Ich bin auch der Meinung, dass es eine der Hauptaufgaben eines Unternehmers ist, seine Firma zukunftsfit zu machen.“

Weil Schlager aber bei der Neuausrichtung auf neue Antriebstechniken noch zu den absoluten Pionieren in seiner Branche gehört, spricht Schlager von einem „Feldversuch“ für ganz Österreich, auf den alle warten. „Noch vor vier Jahren hieß es in der Branche, Batterie-Elektrik wird nur ein Randthema, Wasserstoff wird die Zukunft“, so Schlager. Das sieht der Vorreiter jetzt aber anders. „Es gibt noch keine Infrastruktur und auch die Kosten werden sicher höher sein.“

1,1 Millionen Euro Investition für Lade-Infrastruktur

Weil Schlager Transporte bereits vor einigen Jahren einen eigenen Trafo auf 400 kW-Anschlussleistung errichten ließ, waren für die Umstellung auf E-Mobilität bereits die ersten Vorbereitungen erfolgt. „Bei uns passen viele Parameter zusammen, die andere noch nicht erfüllen. Wir haben schon einen starken Stromanschluss und auch Touren, die bei rund 360 Kilometer liegen und mit den neuen E-Trucks gut zu bewältigen sind.“ Dennoch bedarf es einer enormen Investitionssumme, die das Unternehmen in die Hand nehmen muss, um die Infrastruktur zu schaffen. Insgesamt werden alleine dafür rund 1,1 Millionen Euro Kosten anfallen für die Erweiterung der PV-Anlage um das Doppelte und den Energiespeicher, davon werden rund 20 Prozent gefördert. Rund 50 Prozent des Stromverbrauches will man dann selbst erzeugen.

Erste E-Trucks sind bereits unterwegs

„Am Anfang wollten wir auch mit einem E-Truck starten, jetzt werden es fünf und damit ein Viertel unserer Flotte“, lacht Schlager. „Wir lassen uns einfach voll und ganz auf die Transformation ein.“ Die ersten drei Volvo-LKW sind vergangenen Freitag vom Gelände gerollt, für die Schlager-Crew ein historischer Moment, bei dem auch Tips dabei sein durfte. „Darauf warten jetzt viele Branchenkollegen, wie unsere Erfahrungen sind. Mich rufen ganz viele an, weil so ein Projekt noch keiner in Österreich umgesetzt hat.“

Schlager will auch andere auf die Reise mitnehmen

Für den Kauf der neuen Trucks bekommen Transportunternehmer derzeit 80 Prozent der Differenzkosten zu einem dieselbetriebenen Fahrzeug gefördert. „Alleine durch die Mautreduktion um 75 Prozent sparen wir pro LKW 16.000 Euro, die Investition für die Fahrzeuge haben wir also in vier Jahren reingebracht“, so Schlager, für den außer Frage steht, dass sich so eine Umstellung auch wirtschaftlich rechnen muss.

Hubert Schlager konnte inzwischen auch andere Transporteure zum Umstieg bewegen. „Natürlich begeben wir uns in Neuland, aber ich habe ein gutes Bauchgefühl. Wir sind jetzt Entwickler in vielen Bereichen und nehmen auch andere, wie z.B. Petschl Werkstätten, die unsere Partner sind, mit auf die Reise. Die komplette Transformation in der Branche wird sicher noch dauern, aber es wird ständig weiterentwickelt, ich sehe da sehr zuversichtlich in die Zukunft.“


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