Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Nationalratswahl 2024: Dafür stehen die Kandidatinnen aus dem Bezirk Perg

Online Redaktion, 19.09.2024 14:22

BEZIRK PERG. Am Sonntag, 29. September, wählt Österreich einen neuen Nationalrat. Für den Brennpunkt zur Nationalratswahl 2024 hat Tips die Spitzenkandidaten der großen Parteien aus dem Bezirk Perg im Regionalwahlkreis Mühlviertel um Stellungnahme gebeten.

Am 29. September wird der Nationalrat gewählt. (Foto: Tips/ks)
  1 / 5   Am 29. September wird der Nationalrat gewählt. (Foto: Tips/ks)

Im Bezirk Perg herrscht Frauenpower: Mauthausens Vizebürgermeisterin Elisabeth Preslmair für die ÖVP, Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz aus Ried in der Riedmark für die SPÖ, Nationalratsabgeordnete Rosa Ecker aus Saxen für die FPÖ und die Arbinger Gemeinderätin Birgit Ernecker für die Grünen teilen hier ihre Ansichten, Standpunkte und Ziele zu den vier wichtigen Themen Klimaschutz, Migration, Arbeitsmarkt und Bildung mit.

Position zum Thema Klimaschutz

Elisabeth Preslmair, ÖVP (Listenplatz 5): Ich setze auf Klimaschutz mit den Menschen, nicht gegen sie! Die Landwirte im Bezirk Perg liefern hervorragende Arbeit für die Umwelt, da diese auch ihre Lebensgrundlage ist. Sie müssen noch mehr unterstützt und respektiert werden, durch bessere Anreizsysteme. Klimaschutz muss durch Technologieoffenheit und gesunden Hausverstand gelingen – nicht durch ideologische Verbote.

Sabine Schatz,SPÖ (Listenplatz 1): Ich stehe für Klimaschutz mit Herz und Hirn, der mit sozialer Gerechtigkeit zusammengedacht wird. Wir wollen ein gerechtes Klimaschutzgesetz und eine nachhaltige Industrie mit sicheren, gut bezahlten Zukunftsjobs. Das ist besonders in OÖ wichtig. Menschen mit geringem Einkommen dürfen beim Schutz vor Überschwemmungen oder Hitze nicht alleine gelassen werden.

Rosa Ecker, FPÖ (Listenplatz 1): Eine ideologiefreie Energiepolitik ist essenziell, um unseren Wohlstand zu sichern. Statt utopische Maßnahmen zu forcieren, müssen Private und Unternehmen unterstützt werden. Beim Klima- und Umweltschutz dürfen nicht moralische Interessen überwiegen.

Birgit Ernecker, GRÜNE (Listenplatz 1): Die Klimakrise bleibt die größte Herausforderung unserer Zeit. Dieser Hitzesommer zeigt einmal mehr, dass die Folgen der Klimakrise längst auch bei uns angekommen sind. Effektiven Klimaschutz gibt es nur mit uns Grünen. Das Klimaticket ist der erste Schritt für die Mobilitätswende. Als Nächstes muss der rasche Ausbau der Bahninfrastruktur bei uns im Mühlviertel folgen.

Position zum Thema Migration

Elisabeth Preslmair, ÖVP: Wer wirklich Schutz und Hilfe benötigt, muss in Österreich Unterstützung finden! Es darf jedoch nicht vorkommen, dass unser Asylsystem nur ausgenutzt wird, um in den Genuss unseres Sozialsystems zu kommen. Dazu bedarf es klarer Maßnahmen, wie einen effektiven Schutz der europäischen Außengrenzen oder der Verknüpfung von Sozialleistungen an das Erlernen der deutschen Sprache.

Sabine Schatz,SPÖ: Wir stehen für Menschenrechte und gleichzeitig eine gerechte Verteilung von Asylbewerbenden innerhalb der EU. Damit Integration besser gelingt, braucht es schnellere Asylverfahren sowie den Ausbau von Deutschkursen, Qualifizierungs- und Jobmaßnahmen für jene, die bleiben. Wer schwere Straftaten begeht, dem muss mit der vollen Härte des Rechtsstaates begegnet werden. 

Rosa Ecker, FPÖ: Wir müssen die Asyl-Einwanderung durch sichere Grenzen auf null stellen und kriminelle Ausländer konsequent ausweisen, bzw. bei negativen Bescheiden abschieben. Die Sicherheit der Bevölkerung ist durch fehlgeleitete Sicherheits- und Migrationspolitik gefährdet; wir sind keine Insel der Seligen mehr. Wir wollen uns aussuchen, wer bei uns lebt. Leistungsträger sind herzlich willkommen.

Birgit Ernecker, GRÜNE: Für mich ist der Schutz vor Krieg und Terror nicht verhandelbar. Angesichts des Fachkräftemangels brauchen wir Menschen, die zu uns kommen wollen und hier arbeiten möchten. Ohne Zuzug aus dem Ausland sind viele Berufe und Branchen, allen voran Pflege und Gastronomie, nicht mehr aufrechtzuerhalten. Es braucht aber auch die Bereitschaft, Pflichten und Maßnahmen zur Integration!

Position zum Thema Arbeitsmarkt

Elisabeth Preslmair, ÖVP: Wer mehr leistet, soll sich auch mehr leisten können! Wir brauchen Anreize für Vollzeitarbeit, die steuerliche Entlastung von Überstunden, sowie die Befreiung von Abgaben für Arbeiten in der Pension. Investitionen in die Kinderbetreuung sollen zudem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter verbessern. Das ist die Basis für unseren Wohlstand und den Erhalt des Sozialstaates.

Sabine Schatz,SPÖ: Mehr Respekt und Gerechtigkeit ist mir wichtig. In belastenden Branchen wie in der Pflege müssen die Bedingungen rasch verbessert werden: mehr Lohn, verkürzte Arbeitszeiten. Dass Frauen immer noch eklatant weniger verdienen – im Bezirk Perg 25,1 Prozent – ist himmelschreiend ungerecht. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist ein Ziel, dem wir mit Lohntransparenz näher kommen!

Rosa Ecker, FPÖ: Die FPÖ setzt auf starke nationale Arbeitsmarktpolitik, die Arbeitsplätze für Österreicher sichert. Unser Ziel ist die Begrenzung der Zuwanderung, um Lohndumping zu verhindern, heimische Arbeitskräfte zu bevorzugen. Leistbares Leben bleibt im Mühlviertel wichtig, wir benötigen eine starke Wirtschaft. Die für Wirtschaft und Pendler so wichtige Donaubrücke wurde durch links-grüne Kräfte massiv verzögert. 

Birgit Ernecker, GRÜNE: Der Arbeitsmarkt wandelt sich, bringt neue Herausforderung und Chancen. Wir nutzen das Potential der vielen bestens ausgebildeten Frauen noch immer viel zu wenig. Daher muss gerade bei uns im Mühlviertel mehr Wert auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelegt werden! Zusätzlich bieten Energiewende und Klimaschutz immenses Potential für neue und nachhaltige Arbeitsplätze.

Position zum Thema Bildung

Elisabeth Preslmair, ÖVP: Bildung ist der zentrale Schlüssel für die persönliche und berufliche Zukunft. Im Bezirk Perg werden bereits im Kindergarten die pädagogischen Grundpfeiler gelegt, um die Kinder bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Schwerpunkte sollten auch künftig die Vermittlung von Fähigkeiten in den Bereichen Sprache und soziale Kompetenz sein.

Sabine Schatz,SPÖ: Wir fordern einen Rechtsanspruch auf einen kostenlosen ganztägigen Kindergartenplatz ab dem 1. Geburtstag in ganz Österreich. Wir wollen Schulen, in denen Kinder gerne lernen, lachen und experimentieren und in der niemand Nachhilfe braucht. So eine Schule stellt für Schülerinnen und Schüler alles bereit, was sie brauchen – von Büchern und Stift bis zum gesunden Mittagessen.

Rosa Ecker, FPÖ: Die FPÖ fordert ein Bildungssystem, das Leistung fordert und fördert. Unser Ziel ist es, die österreichische Kultur und Werte zu stärken, Frühförderungen in den wichtigen Fächern auszubauen und ideologische Einflüsse aus den Schulen zu verbannen.

Birgit Ernecker, GRÜNE: Eine große Hürde ist und bleibt die Verländerung der Bildungsagenden, die es ebenso wie beim Gesundheitssystem endlich zu überwinden gilt. Rahmenbedingungen und Finanzmittel müssen deutlich verbessert werden. Gerade im Mühlviertel müssen wir Angebote schaffen, die eine echte Wahlfreiheit für Familien ermöglichen. Bildung darf keine Frage von Herkunft und sozialem Umfeld sein.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden