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Die Spaten sind gesteckt: Baubeginn für neues Alten- und Pflegeheim

Sabrina Lang, 14.03.2017 18:15

PEUERBACH. Wenn kraftvoll und motiviert Spaten voller Sand in die Luft geworfen werden, kann dies nur eines bedeuten: den Startschuss für ein großes Bauprojekt. Ebendieses geschah am vergangenen Freitag in Peuerbach, wo nun nach Abriss des alten, mit dem Bau des neuen Bezirksalten- und Pflegeheimes begonnen wird.

  1 / 9   Pfarrer Johann Padinger, Bezirkshauptmann Christoph Schweitzer, Bürgermeister Wolfgang Oberlehner; Bundesrat Peter Oberlehner; Landtagsabgeordnete Sabine Binder, die Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner und Thomas Stelzer, Landtagsabgeordneter Peter Binder, Realtreuhand-Geschäftsführer Markus Aumayr und Architekt Jörg Stögmüller (v. l.)

„Es ist ein Freudentag“ – mit diesen Worten begann beim Spatenstich in Peuerbach nahezu jede Rede der anwesenden Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Es freute, dass nun mit dem Bau des Heimes begonnen wird, das in Zukunft vielen Menschen ein neues Zuhause bieten wird. Auf vier Geschossen wird es Platz für 100 Betten geben. In jedem der Stockwerke wird zudem ein Zentralbereich eingeplant. Die Großküche ist für täglich 200 Essen ausgelegt. 60 Menschen werden in Pflege, Verwaltung, Küche, Wäscherei, Reinigung, Haustechnik beschäftigt sein. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 11.230.000 Euro. „Es soll ein offenes, freundliches Haus werden. Das ist ganz wichtig, damit es Menschen als neues Zuhause annehmen können“, erklärt Architekt Jörg Stögmüller. Wohnbaulandesrat Manfred Haimbuchner freut es indes, dass „nicht auf der grünen Wiese gebaut, sondern eine Sanierung mit der Raupe möglich war“. Es sei toll, wenn Liegenschaften weiter genutzt werden können, wenn die Gebäude abgewohnt sind. Landeshauptmann- Stellvertreter Thomas Stelzer sieht in dem neuen Heim eine moderne Alternative, wenn Menschen mit Pflegebedarf nicht mehr für sich selbst sorgen können oder auch die Familien überfordert sind. „Uns bleibt mehr Lebenszeit, in der aber auch besondere Bedürfnisse entwickelt werden“, stellt Stelzer klar. Der geplante Fertigstellungstermin wurde mit 31. Oktober 2018 anberaumt.

Zum Altbestand

Im Jahr 2008 wurden am Standort des Bezirksalten- und Pflegeheim Peuerbach noch 113 Bewohner versorgt. Die Küche wurde im Jahr 2000 umgebaut und erweitert. Die Wäscherei wurde 2002 umgebaut. Kleinere Umbauten wie z.B. die Duschen in den Bewohnerbädern oder der Stützpunkt im 3.OG wurden zwischenzeitlich in Etappen vorgenommen. Die Zimmer waren in sehr unterschiedlich in Form und Größe angelegt. Die notwendigen Funktionsräume waren teils zu klein, teils gar nicht vorhanden. Zentrale Stützpunkte als Anlaufstelle für Bewohner und Besucher gab es nicht. In jedem Bewohnergeschoß war lediglich ein eigenes Dienstzimmer vorhanden. Die gesamte Wärmeerzeugung erfolgte elektrisch (Nachtspeicheröfen; ca. 650 kW). Alle technischen Anlagen waren veraltet und sehr störungsanfällig, jährlich wurde eine hohe Summe in deren Instandhaltung investiert. Viele Estricheinbrüche waren an der Tagesordnung.

Das grundlegende Problem für einen Umbau war die Größe und der Zuschnitt der Einbettzimmer und der Bewohnerbäder. Ebenso hätten die Sanierungskosten nahezu die Neubaukosten erreicht, daher fiel nach intensiver Standortsuche und Abwägung der Vor- und Nachteile die Entscheidung das neue Bezirksalten- und Pflegeheim am alten Standort zu errichten und den Bestand abzubrechen.

Zum Neubau

Am 23. Jänner 2015 erfolgte eine Besichtigung des bestehenden Grundstückes für die Errichtung des Bezirksalten- und Pflegeheimes mit ca. 96 Bewohnernn mit dem Ergebnis, dass die Errichtung am jetzigen Standort vom Amt der Oö. Landesregierung, Abteilung Soziales befürwortet wurde.

In der Sitzung des Vorstandes des Sozialhilfeverbandes am 3. März 2015 wurde daher nach vorangehender Prüfung mehrerer Standorte entschieden, den bestehenden Standort als beste Variante für einen Neubau zu verwenden. Dieser Standort hat folgende Vorteile:Gute Lage in Zentrumsnähe, direkte Anbindung ans Rotes Kreuz, Kindergarten, Pfarre, Pfarrkirche, das Betreubare Wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft, sehr schöne Garten- und Teichanlage, gute Möglichkeit für Angehörige mit Bewohnern und dem Rollstuhl ins Zentrum zu gelangen.

Seitens der Standortgemeinde Peuerbach wurde im nördlichen Teil ein Grundstück im Ausmaß von 769 m2 angekauft und dem Sozialhilfeverband zur Verfügung gestellt. Somit stehen in Summe 8.261 m2 Grundstücksfläche zur Verfügung.

Die Pflegegeschoße werden vom zentralen Stützpunkt samt integrierter Wohnküche und zwei zentrale Aufenthalts- und Essenbereiche samt Ruhezonen aus erschlossen. Jedes Geschoß gliedert sich in zwei Pflegeeinheiten mit einerseits 12 und andererseits 13 Wohneinheiten für je eine Person und zentralen Versorgungs- und Lagermöglichkeiten samt Pflegebad. Zu jeder Wohneinheit gehört eine Nasszelle. Die Großküche ist für täglich ca. 200 Essen ausgelegt. Die Anlieferung und Abtransporte erfolgen über den südseitig gelegenen Lieferanteneingang im Bereich des Mitarbeiterparkplatzes.

Nach der ersten Planungsbesprechung am 18. April 2016 ging es zügig voran, die gremiale Begutachtung beim Amt der Oö. Landesregierung erfolgte am 29. September 2016, die baurechtlichen Grundlagen wurden in einem konzentrierten Verfahren am 19. Oktober 2016 fixiert. Am 10. März 2017 findet die Spatenstichfeier statt. Mit einer Fertigstellung wird im Oktober 2018 gerechnet.

 

Daten und Fakten

96 Normplätze,

4 Kurzzeitpflegeplätze und

4 integrierte Tagesbetreuungsplätze

in 100 Ein-Personen-Wohneinheiten ca. 22 m2 groß, jeweils mit Sanitär- und Waschraum, 4,5 m2, barrierefrei errichtet.

27.224,30 m3 umbauter Raum,

1.348,85 m2 bebaute Fläche in EG und vier Obergeschossen

45 Kfz-Stellflächen, davon zwei behindertengerecht

8261 m2 Grundstücksfläche

Wärmeversorgung über Nutzung der Urtlquelle mittels Wärmepumpe und Spitzenlastdeckung mit Erdgas

Photovoltaikanlage


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