Aicher und Rampetsreiter stellen sich in Pichl der Bürgermeisterwahl
PICHL BEI WELS. Die ÖVP hat sich für Vizebürgermeisterin Gabriele Aicher als Kandidatin für die Bürgermeisterwahl ausgesprochen. Die SPÖ geht mit Vorsitzendem Roland Rampetsreiter ins Rennen.
Das rechtskräftige Urteil (15 Monate bedingte Haft) gegen Bürgermeister Johann Doppelbauer hat einen Amtsverlust zur Folge. Durch den Gemeinderat ist ein neuer Bürgermeister für die knapp 3000-Seelen-Gemeinde zu wählen. Für die ÖVP wird sich Gemeindeparteiobfrau Gabriele Aicher der Wahl stellen. In einer geheimen Abstimmung haben sich die Fraktions- und Parteivorstandsmitglieder der ÖVP einstimmig für sie ausgesprochen.
Seitens der SPÖ wird sich der Ortsparteiobmann und Gemeinderat Roland Rampetsreiter der Wahl zum Bürgermeister stellen. Die FPÖ wird höchstwahrscheinlich keinen Kandidaten stellen, erklärt Gemeindevorstand und Parteiobmann Gustav Niedereder. Ob die FP einen Kandidaten unterstützen wird, werden die Gespräche im Lauf der Woche ergeben.
Erfahrung als Mandatare
Die 40-jährige Gabriele Aicher gehört seit 2009 dem Gemeinderat an, seit 2012 ist sie Vizebürgermeisterin, seit 2015 auch Gemeindeparteiobfrau. Außerdem ist Aicher Stellvertreterin von Bezirksparteiobmann Klaus Lindinger. Die ÖVP-Mandatarin ist in leitender Position bei einem Unternehmen in Wels-Land teilzeitbeschäftigt, verheiratet und zweifache Mutter. Seit dem Urteil gegen Doppelbauer führt sie bereits die Gemeindegeschäfte.
Der 49-jährige Roland Rampetsreiter ist seit 2009 für die SP im Pichler Gemeinderat. Er hat sich schon 2015 der Wahl zum Bürgermeister gestellt und ist damals Doppelbauer mit knapp 29 Prozent zu gut 71 Prozent unterlegen. Rampetsreiter ist Pädagoge an einer Berufsschule.
Eine Mehrheit finden
Für die Wahl des Bürgermeisters sind 13 der 25 Stimmen im Gemeinderat notwendig. Die ÖVP hat zwölf Stimmen. Auf die FPÖ fallen in Pichl sechs Mandate, auf die SPÖ vier, auf die Grünen zwei Mandate und auf „Die Weißen“ ein Mandat.
„Das eindeutige Votum durch unseren Gemeindeparteivorstand freut mich sehr. Auch auf den Rückhalt meiner Familie kann ich bauen“, erklärt die jetzige Vizebürgermeisterin. „Wie bei uns üblich suche ich natürlich für die Bürgermeisterwahl das Gespräch mit den vier anderen im Gemeinderat vertretenen Fraktionen“, fügt ÖVP-Kandidatin hinzu.
Wesentlich mehr Arbeit mit dem Suchen einer Mehrheit hat die SPÖ. Ihr fehlen neun Stimmen auf eine Mehrheit im Gemeinderat.
„Es ist wichtig, dass die Neuwahl des Bürgermeisters schnell erfolgt. Das gute Image der Gemeinde gilt es weiter zu forcieren“, sagt Rampetsreiter und erklärt ebenfalls seinen Willen zu einer parteiübergreifenden Zusammenarbeit.
26 Jahre Bürgermeister
Seit 5. Juni 1993 stand Johann Doppelbauer an der Spitze der Marktgemeinde Pichl. Bei der letzten Bürgermeisterwahl im September 2015 votierten 71,18 Prozent der Pichler für ihn.
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