Oskar Kokoschka. Ich und meine Welt – ich und meine Zeit
Das Oskar Kokoschka Haus in Pöchlarn (3380 Pöchlarn, Regensburgerstraße 29) öffnet am 7. Mai wieder seine Pforten. Von 8. Mai bis 31. Oktober ist täglich von 10 bis 17 Uhr die diesjährige Sommerausstellung „Oskar Kokoschka. Ich und meine Welt – ich und meine Zeit“ zu besichtigen. Kunsthistorikerin und freie Kuratorin Anna Stuhlpfarrer agiert als Kuratorin, als Veranstalter fungiert die Oskar Kokoschka Dokumentation Pöchlarn in Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien.
Fotografien und Selbstporträts aus verschiedenen Zeiten und künstlerischen Perioden bilden den Ausgangspunkt für eine Reise durch das von Höhen und Tiefen geprägte Leben und Schaffen des Malers, Grafikers und Dichters. Die Ausstellung „Oskar Kokoschka. Ich und meine Welt – ich und meine Zeit“ fokussiert dabei auf einige Schwerpunkte, die von Kokoschkas (1886-1980) Zeit an der Kunstgewerbeschule, den Bühnenentwürfen fürs Theater und Illustrationen eigener Dichtungen sowie seinen zahlreich entstandenen Porträtdarstellungen bis zum unendlichen Thema Oskar Kokoschka und die Frauen reichen. Mit dem in Privatbesitz befindlichen Porträt von Natalie Baczewski aus dem Jahr 1907 wird eines der frühesten Frauenporträts des Künstlers präsentiert, das seit einer Ausstellung in München im Jahr 1919 fast nie in der Öffentlichkeit zu sehen war. In krassem Gegensatz zu diesem Frühwerk, das aufgrund seines Repräsentationscharakters noch an Porträtdarstellungen des 19. Jahrhunderts erinnert, sind die Darstellungen von Freunden und Weggefährten zu sehen, die Kokoschka im darauffolgenden Jahrzehnt schuf. Die expressiven Bildnisse von Adolf Loos, Herwarth Walden oder Max Reinhardt spiegeln das faszinierende gesellschaftliche Umfeld wider, in dem sich Kokoschka zeit seines Lebens bewegte. In diesem kreativen Kreis aus Malern, Architekten, Dichtern, Komponisten und Schauspielern lernte OK in frühen Jahren auch seine große Liebe Alma Mahler kennen. Die leidenschaftlich-tragische Beziehung, die Oskar Kokoschka in zahlreichen Arbeiten künstlerisch zu verarbeiteten suchte, sollte jedoch nur wenige Jahre dauern. Zwanzig Jahre später begegnete Kokoschka in Prag seiner späteren Frau Olda, mit der er schließlich die weiteren 45 Jahre bis an sein Lebensende verbrachte. Die Sommerausstellung 2015 spannt einen Bogen durch alle Schaffensperioden der Künstlers, wobei auch späte Arbeiten zum Antikenthema oder die zahlreichen Stadtansichten nicht fehlen dürfen, die von der Neugierde und dem Interesse zeugen, das auch den knapp 80-jährigen Kokoschka noch zu ausgedehnten Reisen anspornte.
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