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Allen-Stingeder: „In der Pflege gibt man viel her“

Leserartikel Marlis Schlatte, 20.08.2019 10:49

PUCHENAU/TRAUN. Waschen, eincremen, anziehen – das sind unter anderem Tätigkeiten, die von den Pflegern des Zentrums Betreuung und Pflege in Traun täglich ausgeübt werden. Puchenaus Gemeindevorständin Beverley Allen-Stingeder verbrachte einen Tag mit den Bewohnern und half den Pflegern bei ihrer Arbeit.

Im Gespräch mit den Pflegern. Foto: Allen-Stingeder
photo_library Im Gespräch mit den Pflegern. Foto: Allen-Stingeder

Um sieben Uhr beginnt mit der Übergabe des Nachtdienstes an den Tagdienst die zehn Stundenschicht für Beverley Allen-Stingeder im Heim. Gemeinsam mit den Fachsozialbetreuern (FSBA) und Heimhelferinnen wird das Frühstück ausgeteilt, beim Waschen sowie beim Toilettentraining geholfen. Die Zeit hierbei ist eng bemessen, denn alle Bewohner, die heute Badetag haben, müssen dran kommen und brauchen eine entsprechende Betreuung. Zeit, sich mit ihnen näher zu beschäftigen und lange Gespräche zu führen, bleibt nicht viel. „Es ist aber eine irrsinnige Wertschätzung da, gegenseitig“, berichtet die Puchenauerin. Allen-Stingeder spricht von einer Herzensarbeit, die die Pfleger hier aufbringen. „Nicht jeder kann das machen. Ich wollte mir ansehen, welche Menschen dahinterstecken. In der Pflege gibt man viel her, als Pfleger ist man einer enormen psychischen und physischen Belastung ausgesetzt und genau auf diese Personen muss man schauen.“

80 Prozent Frauenanteil

Für die Bediensteten gilt eine 40-Stunden-Woche. Wenn ein Nachtdienst absolviert wurde, bei dem eine diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegeperson und ein FSBA für jeweils 57 Bewohner zuständig sind, werden zwei Tage freigegeben. Was Allen-Stingeder freut, ist, dass bei der Erstellung des Dienstplans in Bezug auf Familiensituationen der Pfleger Rücksicht genommen wird. Die übliche Geschlechterverteilung im Pflegebereich zeigt sich auch beim Personal in Traun: Der Frauenanteil überwiegt hier eindeutig mit 80 Prozent. Jedoch begeistern sich auch Männer für diesen Beruf, so wie Thomas Henninger, den Beverley Allen-Stingeder an diesem Tag bei der Arbeit begleitet. Er absolvierte seinen Zivildienst vor 26 Jahren im Zentrum Betreuung und Pflege in Traun und wollte die Arbeit danach dort weiterführen.

Mehr Betreuung wird nötig

Die Mittagspause verbrachte Allen-Stingeder draußen im Freien und nutzte die Zeit, um Kraft zu tanken. Für sie ist klar, dass der Pflegeberuf eine enorme Energieaufgabe ist, sich diese aber für die Pfleger in der Entlohnung nicht widerspiegelt. Aufgrund der geburtenstarken Jahre zwischen 1955 und 1965 werden immer mehr Menschen eine Pflegebetreuung brauchen. Der derzeitige Pflegeschlüssel muss geändert werden, damit mehr Personal aufgenommen werden kann. Im Allgemeinen wird in sieben Pflegestufen eingeteilt. Je höher der Schlüssel, desto höher die Personaleinheit. Eine demente Person aus der Stufe zwei oder drei benötigt jedoch mehr Pflegepersonal als Klienten der Pflegestufe sieben. Der Satz eines Pflegers blieb Allen-Sting-eder besonders im Gedächtnis: Das ist eine Arbeit mit Menschen, nicht mit Werkstücken. Daher müsse gegen den Pflegenotstand vorgegangen werden, aber nicht unüberlegt und leichtsinnig. „Ich selbst könnte mir die Arbeit auch nur auf begrenzte Zeit vorstellen. Die Arbeit sollte von der Gesellschaft nicht als einfach abgestempelt werden, das ist respektlos den Pflegern gegenüber.“


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