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Saisonbeginn im Waldviertler Hoftheater mit Silberrücken, Erschöpfungsbericht, Experiment, Evita und Sonny Boys

Leserartikel Erich Schacherl, 22.04.2018 22:22

PÜRBACH. Das Wald4tler Hoftheater lädt zur neuen Spielsaison. Von April bis Dezember wird ein buntes Programm präsentiert. Der Mai hat schon einiges zu bieten.

Uli Boettcher
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Viel zu lachen und staunen gibt es gleich zu Saisonauftakt ab Montag, 26. April mit Kabarett von Uli Boettcher, der an vier Abenden sein großeartiges Kabarettstück „Ü 50 - Silberrücken im Nebel“ aufführt.

Uli Boettcher mit „Ü 50 - Silberrücken im Nebel“

Uli Boettcher kommt nach dem großen Erfolg 2017 noch einmal ins Wald4tler Hoftheater. Der Mann in den 50ern hat den sozialen Status, die wirtschaftliche Sicherheit und die geistige Reife, um Familie, Arbeitskollegen und Freundeskreis sicher durch die Stürme des Alltags zu leiten. Auch die Haare auf dem Rücken tendieren mittlerweile ins Silbrige. In einer Gorilla-Gruppe ist der Silberrücken dank seiner Erscheinung, Kraft und Erfahrung verantwortlich für die Sicherheit und das Wohlergehen des Rudels. Bei uns Menschen ist das nicht anders. Allerdings gibt es im Gesellschaftsdschungel Situationen, mit denen der Silberrücken nicht gerechnet hat, z. B. die eigenen Eltern, die sich immer seltsamer gebärden; die unerklärliche Anziehung, die jungen Weibchen, alter Wein und anstrengende Trendsportarten plötzlich auf ihn ausüben; die Erkenntnis, dass er nicht mehr alles gehändelt bekommt, die Kraft nachlässt und … ja … der Nebel langsam aufsteigt …

Sigi Zimmerschied mit „Der siebte Tag - Ein Erschöpfungsbericht“

Völlig anders, aber nicht weniger witzig und beeindruckend ist das Kabarettstück „Der siebte Tag - Ein Erschöpfungsbericht“ von und mit Sigi Zimmerschied, das er am Samstag, 5. Mai präsentiert. Zum Inhalt: Engelbert Erz ist verzweifelt. Er war als Berater und Assistent seines Chefs an einem universellen Experiment beteiligt. Nach vielen Vorbereitungen erschufen sie innerhalb von sechs Tagen ein komplexes Gebilde. Am sechsten Tag erschuf der Chef dann noch ein Wesen nach seinem Ebenbilde und wollte sich am siebten Tag ausruhen und mit Freude sein Werk betrachten. Aber je länger er es betrachtete, umso trauriger wurde er. Dann kam der Zorn dazu. Gerade als der Chef alles wieder zerstören wollte, hatte er eine große, rettende Idee. So schliefen der Chef und er am siebten Tag nicht, sondern erschufen etwas ebenfalls noch nie Dagewesenes, etwas Ungeheuerliches. Den Witz.

Wolf Bachhofer spielt „White Rabbit Red Rabbit“

TV-Liebling Wolf Bachofner lässt sich am Freitag, 4. Mai mit dem international renommierten Theater-Stück „White Rabbit Red Rabbit“ auf ein Theaterexperiment der besonderen Art ein. Keine Probe, kein Regisseur, ein neuer Schauspieler an jedem Abend und das Skript wartet in einem verschlossenen Umschlag auf der Bühne. Das international renommierte Stück „Weißes Kaninchen, Rotes Kaninchen“ des iranischen Autors Nassim Soleimanpour ist ein kühnes Experiment und ein starker Beweis für die grenzüberschreitende und transformative Kraft des Theaters. Seit seiner Premiere wurde das Stück in mehr als 25 Sprachen übersetzt und über 1000 Mal weltweit von internationalen Schauspielgrößen aufgeführt. Ein atemberaubendes Stück Theater, zum Nachdenken, anregend und moralisch beunruhigend. Wolf Bachhofer stellt sich der Herausforderung. Er kennt das Stück natürlich nicht und erhält das Kuvert erst direkt vor der Show.

Evita Peron nach COPI

„Evita Peron“ nach COPI hat am Mittwoch, 9. Mai Premiere. An vier Abenden ist diese bitterböse Komödie zu sehen, die von den Gemeinheiten im Spiel von Macht und Herrschsucht handelt und eine etwas andere, vielleicht nicht ganz wahre Geschichte vom Ende der Ikone Evita Peron erzählt. „Don“t cry for me Argentina!“, singt Madonna als Evita vom Balkon des Präsidentenpalastes. Dieses Bild kennt fast jeder, denn Evita Perons Tod war eines der ersten weltweiten Medienereignisse. Doch dieses Stück erzählt eine etwas andere Geschichte. Evita, der Star Argentiniens, hat sich im Palast eingeschlossen um ihren letzten großen Auftritt – ihr eigenes Begräbnis – zu planen. Dieses soll alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Allerdings funken der eigenwilligen Diva alle dazwischen. Ihre Mutter ist um keine List verlegen um an Evitas Safe-nummern in der Schweiz zu kommen, ihr Sekretär Ibiza plant seine Flucht, ihre neue Krankenschwester stolpert unbeholfen durch den Palast, und dem Präsidenten, ihrem Mann, ist alles egal, er hat Migräne. Ihnen kann es nicht schnell genug gehen, denn die nächsten Wahlen stehen vor der Tür, und das System Perón ist am Ende. Der Putsch liegt in der Luft, und die Emotionalisierung des Volkes durch die Tragödie Evitas scheint der einzige Weg zu sein, sich noch etwas Zeit an der Sonne zu verschaffen. Eine komische, bitterböse Satire über die Gemeinheiten im Spiel von Macht und Herrschsucht.

Sonny Boys von Neil Simon

Heiter geht es weiter, wenn Unterhaltungsgroßmeister Neil Simon ab Donnerstag, 24. Mai die erste Eigenproduktion des Jahres liefert. Der Broadwayklassiker „Sonny Boys“ handelt von einer besonders komischen Freundschaft und ist rasant und witzig. An fünf Abenden im Mai ist die Komödie zu sehen. Ihr ganzes Leben lang waren sie Partner und wurden von ihrem Publikum landauf, landab geliebt und gefeiert. Als kongeniales Duo „Sonny Boys“ ernteten Willie und Al mit ihren Sketchen überall Applaus. Doch die beiden Vollblut-Komiker konnten sich privat nicht ausstehen, und irgendwann zog Al einen Schlussstrich unter die Partnerschaft. Aus den erhofften Solokarrieren wurde aber nichts. Eines Tages kommt jedoch Willies Neffe Ben auf die Idee, die beiden alten Hasen für eine Fernsehshow noch einmal zusammenzuspannen. Ihren berühmtesten Sketch sollen sie geben. Die Sticheleien sind zwar immer noch die alten, aber Bens Idee erweist sich für die beiden als wahres Lebenselixier.

Die genauen Beginnzeiten, Kartenpreise, Reservierungsmöglichkeiten und so weiter sind auf der Website des Hoftheaters www.hoftheater.at zu finden. Telefonisch ist das Theater unter 02853/78469 erreichbar.


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