Genspeed Biotech: In Rainbach wird zum Corona-Virus geforscht
RAINBACH. Im Rainbacher Unternehmen Genspeed Biotech wird an einem Schnelltest geforscht, der den Corona-spezifischen Immunstatus anzeigt. Dadurch könnten ein generelles Kontakt- und Ausgehverbot vermieden werden.
Aufgrund des gegenwärtigen Ausbruchs des Corona-Virus Sars-CoV-2 stellen das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie 23 Millionen Euro bereit, um über die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen eines „Emergency Calls“ österreichische Unternehmen dazu aufzufordern sich mit Themen rund um SARS-CoV-2 auseinanderzusetzen. In erster Linie geht es um die Entwicklung und Testung von Medikamenten, aber auch um neue Ansätze einer Diagnostik.
„Unser Vorschlag ist es zunächst einen Schnelltest zu entwickeln, der den Corona-spezifischen Immunstatus der getesteten Person anzeigt. Damit soll herausgefunden werden, wer möglicherweise unbemerkt eine Infektion durchgemacht hat und gegen das Virus immun ist“, erklärt Sonja Kierstein, Molekularbiologin und CTO bei Genspeed Biotech. „In weiterer Folge wollen wir diesen Test aber mit einem direkten Virusnachweis kombinieren, sodass gleichzeitig gerade bei jenen Leuten, die keine Symptome zeigen sicher eine Infektion ausgeschlossen werden kann.“
„Kein generelles Kontakt- und Ausgehverbot“
Der Test könnte dann beim Hausarzt durchgeführt werden und das Ergebnis würde nach 15 Minuten vorliegen. „Dadurch gewinnt man Zeit und Sicherheit in der Diagnostik und kann die Maßnahmen viel differenzierter setzen. Man müsste also kein generelles Kontakt- und Ausgehverbot aussprechen.“ Vor allem aber könnte man damit den Mitarbeitern, die im Gesundheitswesen, in Krankenhäusern, Pflege- und Altenheimen arbeiten, mehr Sicherheit geben.
Für die Testentwicklung wird mit der Boku Wien, dem Ludwig Boltzmann Institut und der Medizinischen Universität Graz zusammengearbeitet. Genspeed hat bereits zertifizierte Tests für die wichtigen Krankenhauskeime und Antibiotikaresistenzen sowie einen Test auf Parodontitis-Erreger entwickelt.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden