Drei fulminante Konzerte
REGAU Das 15. Festival „Kammermusik im Vituskircherl“ stand unter dem Motto Vokal – Instrumental. Am Programm standen Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy (Inna Savchenko, Trio Fontaine), Johannes Brahms (Manfred Mitterbauer, Elena Nemtsova, Thomas Fheodoroff, Mirjam Tschopp und Andreas Pözlberger) und Franz Schubert (Helena Dearing, Till A.Körber und Quartetto Serioso).
Jeder Abend wurde mit einem kleinen musikalischen Aperitif eröffnet, dann folgten ausgewählte Lieder und nach der Pause gab es jeweils ein großes Kammermusikwerk.
Zu Mendelssohns Klaviertrio schrieb Robert Schumann: Mendelssohn ist der Mozart des 19.Jahrhunderts, der hellste Musiker, der die Widersprüche der Zeit durchschaut und versöhnt. Im Klavierquartett opus 26 offenbart Brahms nachdrücklich die weltoffenen, frischen und jugendlich frohen Züge seiner Persönlichkeit. Der Kampf zwischen Licht und Dunkel gibt dem letzten Streichquartett Schuberts einen ergreifenden seelischen Inhalt.
Linienführung und Dynamik
Die Vorträge der Lieder waren beeindruckend, besonders Manfred Mitterbauer mit „4 Ernsten Gesängen“ von Brahms und Elena Nemtsova am Klavier, Inna Savchenko mit „Auf Flügeln des Gesanges“ von Mendelssohn mit Vito Lattarulo/Klavier und Helena Dearing mit „Suleika II“ von Schubert und Till.A.Körber am Klavier.
Die Instrumentalinterpretationen waren vom ersten bis zum letzten Takt vollendet und virtuos, Musterbeispiele einer perfekten Synthese aus Form und Inhalt, die Musiker verfügten – auch in den heikelsten Passagen, von denen es genug gab – über eine traumwandlerische Sicherheit in Linienführung und Dynamik; durch fein dosiertes Innehalten lenkten sie die Aufmerksamkeit auf die Übergänge, ohne den musikalischen Fluss zu unterbrechen; alles klang plastisch, flexibel und genau ausgearbeitet, keine Note blieb unbeachtet, es herrschte in jedem Satz höchste Transparenz.
(von Fred Androsch)
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