Edi Rohrmanstorfer: „Jammern ist ein schlechtes Geschäft“
REICHENAU. Seit vier Jahren ist Edi Rohrmanstorfer der Chef im Landgasthof Seyrlberg in Reichenau. Im Gespräch mit Tips hat er darüber gesprochen, was ihm bei seiner Arbeit und bei seinem Betrieb wichtig ist.
Er ist Jungvater, Jungwirt, Jäger und Waldbauer: Edi Rohrmanstorfer. Seit vier Jahren führt dieser den Landgasthof Seyrlberg in Reichenau im Mühlkreis. Übernommen hat er diesen von seinem Vater. Nachdem er seine Ausbildung in einem Haubenlokal absolviert hat und dann in Salzburg, am Arlberg und in der Schweiz auf Saison war, kehrte er schließlich über Guglwald und Kirchschlag nach Reichenau zurück. Unterstützt wird der Vater von zwei Kindern dabei tatkräftig von seiner Frau Katharina und seinem Team.
Leistbares Angebot
Was für den Wirt wichtig ist? Regionalität, ja – aber es müsse auch leistbar bleiben: „Wir haben selber Bio-Ochsenfleisch, Lammfleisch, sehr viel Gemüse vom Garten, machen viele selbstgemachte Säfte und Limonaden. Das Schweinefleisch stammt auch vom örtlichen Metzger, aber bei gewissen Dingen, wo es nicht finanzierbar ist, da sage ich, ja, da muss man dann mit der Regionalität aufhören. Ich weiß, dass andere Wirte da etwas anderes sagen. Aber: sie haben Recht und ich habe Recht. Jeder muss seinen Weg gehen.“ Ein weiterer wichtiger Grundsatz von Rohrmanstorfer: „Das Jammern ist ein schlechtes Geschäft. Das sage ich auch entgegen des Wirtesterbens. Man sagt oft, es wird uns schwer gemacht. Aber man muss auch die Fehler bei sich selbst suchen und selber schauen, dass man dem Gast etwas Gutes bietet und man vielleicht etwas hat, was sonst keiner hat. Dass man dem Gast auch sagt, warum er zu uns kommen soll. Das ist mir wichtig. Dass man auch etwas tut.“
Neu gestalteter Saal
Vor kurzem wurde in dem Traditionsgasthaus deswegen auch der Saal neu gestaltet. Dabei setzte Rohrmanstorfer aber nicht, wie er sagt, auf eine „Gastronomie-Super-Planungsfirma“, sondern auf einen Tischler im Nachbarort, sodass auch hier die Kosten überschaubar blieben. Das Ergebnis lässt sich sehen: Der neue Saal erstrahlt in frischem Glanz und verfügt auch über einen Buffetbereich. Somit auch im Angebot des Gasthauses: Platz für Seminare auf zweiter und dritter Ebene, also für kleinere Firmen, Vereine oder Körperschaften. Auch die Möglichkeit, in einem gemütlichen Ambiente zu übernachten gäbe es vor Ort. Denn gerade das gemütliche, ganz gewöhnliche Gasthaus sei es, was leider aussterben würde. „Wir sind eine perfekte Alternative für die, die etwas Gemütliches haben wollen“, so Rohrmanstorfer. Ein weiterer Punkt, der für ihn ganz zentral sei, ist das Thema Nachhaltigkeit: „Schon mein Vater hat auf Hackschnitzel gesetzt, vor 20 Jahren. Wir haben schon 15 Jahre Photovoltaik oben am Dach“.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden