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Bundeskanzler Kern eröffnete die Rieder Landwirtschaftsmesse

Walter Horn, 06.09.2017 18:06

RIED. Bundeskanzler Christian Kern eröffnete heute die Rieder Landwirtschaftsmesse. Danach stand der traditionelle Messe­rundgang auf dem Programm.

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Messepräsident Josef Heißnauer begrüßte die Gäste – darunter die Botschafter aus Namibia, dem Oman und Kuba – und wies auf einige Programmpunkte und Veranstaltungen der Messe hin.

Zurückhaltender Bürgermeister

Rieds Bürgermeister Albert Ortig erwähnte, dass bei der ersten Landwirtschaftsausstellung 1967 vier Aussteller und 57 Gewerbebetriebe beteiligt waren – heute sind es über 800. Er richtete einen Appell an die Betriebe, jungen Schulabgängern Lehrstellen anzubieten: „In ein paar Jahren werden Fachkräfte unser höchstes Gut sein.“

Bei seinen Wünschen an die Landesregierung, die er bei Messeeröffnungen regelmäßig äußert, schränkte er sich diesmal ein und nannte als künftige Projekte in Ried nur das vierte und letzte Hochwasserrückhaltebecken und den neuen Bauhof.

Premiere für den Landeshauptmann

Landeshauptmann Thomas Stelzer meinte bei seiner ersten Messeeröffnung, dass die Rieder Messe ein wichtiger Teil Oberösterreichs sei und mit ihrer Mischugn aus Tradition und Innovation zeige, wofür Oberösterreich stehe. „Die Region Innviertel ist nicht für mangelndes Selbstbewusstsein bekannt, der Rieder Bürgermeister ist dafür ein gutes Beispiel. Ich hatte mir eigentlich mehr Forderungen erwartet.“

Landwirtschaftsminister lobt positive Stimmung

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter hob hervor, dass die Stimmung in der Landwirtschaft wieder besser sei, es gebe wieder eine positive Perspektive: „Die Märkte und die Preise haben sich erholt, es geht wieder aufwärts.“ Die Landwirtschaft 4.0 sei längst Realität.

(Kein) Wahlkampf

Dann sagte Rupprechter: „Ich will hier keinen Wahlkampf machen“, und begann genau damit. Er sprach sich gegen die Einführung neuer Steuern und besonders gegen die Vermögenssteuer aus – sie treffe gerade die 50-Hektar-Betriebe, die keine Millionäre, sondern Mittelbetriebe seien: „Diese Steuer trifft die Landwirtschaft ins Herz.“

Kanzler-Konter

Der Konter von Bundeskanzler Christian Kern kam gleich zu Beginn seiner Rede – mit der feinen Klinge, aber jeder im Saal wusste, was und wer gemeint war: „Die Imagedelle bei den Politikern liegt auch daran, dass manche das Eine sagen und dann ganz anders handeln – ich halte hier keinen Wahlkampf und mache den Leuten auch keine Angst. Wenn sie SPÖ wählen wollen, werde ich aber auch nicht versuchen, es ihnen auszureden.“

Gute Wirtschaftsdaten

Kern konzentrierte sich auf die guten Wirtschaftsdaten in Österreich – das Wachstum liegt über dem EU-Durchschnitt – und vergaß nicht, auf den Beitrag des ehemaligen ÖVP-Chefs Mitterlehner bei der Erstellung des erfolgreichen Wirtschaftspakets hinzuweisen. Die österreichische Erfolgsformel sei die Gemeinsamkeit.

Trends und Herausforderungen

Auch zur Zeit der Gründung der Rieder Messe habe es eine Trendwende gegeben – damals habe die Landwirtschaft ihre Vorreiterrolle verloren. Die heutigen Trends der Globalisierung, Digitalisierung und des Kliamawandels könne man nicht aufhalten, die Entwicklung werde sich sogar noch beschleunigen – und die Landwirtschaft werde stark betroffen sein: „Wir müssen an der Spitze der Veränderung sein.“

Den Klimawandel müsse man konsequent angehen. „Wir haben die Verpflichtung, die Paris-Ziele zu erreichen und müssen dafür 40 Milliarden Euro investieren.“ Das sei aber leicht, wenn man in die zukunftsträchigen Energien investiere – Photovoltaik, Wind, Wasser – und nicht in die mit der besten Lobby.

Hymnen-Fehler

Detail am Rande: Beim Absingen der Bundeshymne wurde unüberhörbar mehrheitlich noch die alte Version ohne Töchter gesungen.


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