Parkplätze am Rieder Zugbahnhof sind rar: 20 Stellflächen sind in Planung
RIED. Die Parkplatzsituation beim Bahnhof hat sich in den letzten Monaten zugespitzt. Vermehrt bekommt die Tips-Redaktion Anrufe oder Beschwerden, dass es dort zu wenig Parkplätze gibt.
Die Leute wollen zwar auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, beispielsweise wenn sie nach Linz pendeln, können aber ihr Auto nirgends parken. Tips fragte in der Stadtgemeinde nach, ob eine Lösung des Parkproblems in Sicht ist und Ersatzstellflächen in Planung sind. Laut Stadtamtsdirektor Peter Eckkrammer ist durch die Errichtung des Busbahnhofes das dortige inoffizielle und von den ÖBB geduldete Parken nicht mehr möglich.
Zuständigkeit liegt bei der Schiene Oberösterreich
Die Stadt ist bereits aktiv geworden, berichtet Eckkrammer: „Obwohl die Errichtung von Park & Ride-Parkplätzen eindeutig in die Zuständigkeit der ÖBB beziehungsweise in die der Schiene OÖ (die sich auch ausdrücklich als zuständig fühlt) fällt, hat die Stadtgemeinde Ried verfügbare Grundflächen im Umfeld des Bahnhofes von privaten verkaufsbereiten Eigentümern an die Bahn vermittelt, bisher leider ohne Ergebnis.“
20 weitere Parkplätze stehen ab Mai zur Verfügung
Im Moment werde laut Eckkrammer durch die Schiene OÖ versucht, Restflächen für weitere 20 Parkplätze im rückwärtigen Busbahnhofsbereich zur Verfügung zu stellen, um hier die Situation etwas zu entschärfen. Dies wird aber erst ab endgültiger Fertigstellung des Busbahnhofes voraussichtlich Mai möglich sein, da dort noch die Baustelleneinrichtung besteht. „Die ÖBB hält sich zudem wegen der noch laufenden Planung zum neuen Bahnhof in Ried (Neubau frühestens 2025) hinsichtlich der Bereitstellung von Parkflächen auf dem Bahnhofsareal noch sehr bedeckt. Grundsätzlich ist allen handelnden Personen die Pro- blematik bewusst und es werden derzeit alle Optionen geprüft – eine rasche Gesamtlösung zeichnet sich derzeit leider noch nicht ab“, untermauert der Stadtamtsdirektor.
Schiene OÖ sucht nach Lösungen
Tips befragte auch Verkehrsstadtrat Lukas Oberwagner (Grüne), der selbst dreimal pro Woche mit dem Zug nach Linz pendelt und weiß, dass es Parkplatzengpässe gibt. „Im Verkehrsausschuss beschäftigen wir uns mit diesem Thema, seit die Pläne für den Umbau des Busbahnhofes vorgestellt wurden, und suchen nach Lösungen“, so der Verkehrsstadtrat. Der Verkehrsausschuss hat die ÖBB aufgefordert, tätig zu werden. Von der Stadtgemeinde Ried wurden und werden verschiedene Optionen geprüft, darunter auch die Pacht beziehungsweise der Ankauf von Grundstücken.
Zwei Vorschläge
„Auf der Seite Wegleiten befindet sich das Betriebsgebäude der ÖBB. Dieses könnte man verlegen – hin zu den Schrebergärten gegenüber der Firma Schenker. Auf der freigewordenen Fläche würde eine Park & Ride-Anlage, ausgeführt als Parkdeck mit Fassaden und Dachbegrünung, meiner Meinung nach Sinn machen – auch im Hinblick auf die Anbindung der künftigen Spange 3. An dieser Stelle würde sich auch die fußläufige Anbindung der Wegleiten-Bevölkerung an den Bahnhof mit einem Durchgang anbieten, als Ersatz für die gesperrte Eisenbahnbrücke“, erklärt Lukas Oberwagner.
Eine weitere Lösung für ihn wäre die Errichtung einer Parkmöglichkeit im Bereich des ehemaligen Stellwerkes 2, wo sich Schrebergärten der ÖBB befinden. Eine Zufahrt in diesem Bereich könnte über das Ladegleis des Lagerhauses oder über den Parkplatz beim BFI erfolgen. Auch bei dieser Variante ist eine kurze Anbindung an die Umfahrung Ried gegeben. Damit wäre der Bahnhof für einen großen Teil der Umlandgemeinden auf kurzem Weg erreichbar. „Alles in allem sind wir jedoch als Stadtgemeinde auf Unterstützung der Verkehrsabteilung des Landes und vor allem der ÖBB angewiesen“, untermauert Oberwagner.
Park-Tipp
Für die Pendler hat Lukas Oberwagner noch einen Park-Tipp: Auf Höhe der Stifter-Schule gibt es einen Parkplatz, der genutzt werden kann. Außerdem kann der Bahnhof mit den Buslinien erreicht werden. Zustiege zu diesen gibt es im gesamten Stadtgebiet. Oberwagner betont: „Generell gilt es festzuhalten: Die Bevölkerung selbst muss vermehrt ihren Unmut bei den ÖBB kundtun.“
Schiene OÖ prüft Möglichkeiten
Die Tips-Redaktion ersuchte Herbert Kubasta, Geschäftsführer von der Schiene OÖ, um eine Stellungnahme zur Parksituation am Rieder Bahnhof. Laut Herbert Kubasta wird im Rahmen einer eigenen Arbeitsgruppe der Bedarf an Park & Ride-Anlagen jährlich ermittelt und Umfang, Zeitraum und Finanzierung festgelegt. Die Schiene OÖ GmbH errichtet Park & Ride-Anlagen nur dann, wenn derartige Anlagen Teil von der Schiene OÖ übertragenen Projekten sind.
Park & Ride Anlagen
„Festzustellen ist, dass es am Bahnhof Ried sehr wohl eine Park & Ride-Anlage gibt. Im Zuge der Errichtung des Busterminals am Rieder Bahnhofsgelände (ehemaligen Güterverladung) war eine zusätzliche Park & Ride-Anlage nicht vorgesehen“, schreibt der Geschäftsführer.
Abstellen von Autos vor Gütermagazin war nur geduldet
„Im Zuge der Umsetzung des Projektes wurde aber festgestellt, dass vor dem ehemaligen Gütermagazin täglich Pkw abgestellt wurden. Es konnte herausgefunden werden, dass es sich dabei um Fahrzeuge sowohl von ÖBB-Bediensteten, Mitarbeitern von im Bahnhofsbereich ansässigen Firmen als auch Pendlern handelte. Dieser Platz war aber nie als Park & Ride-Anlage gewidmet, sondern die Nutzung nur vom Grundeigentümer ÖBB geduldet. Eine Verpflichtung der Schiene OÖ GmbH zur Errichtung von Ersatzparkplätzen hierfür war daher nicht gegeben. Richtig ist aber, dass von den bisher im Bereich des jetzigen Kreisverkehrs gelegenen offiziellen 14 Park & Ride -Parkplätzen nun nur mehr vier angeboten werden können“, untermauert Herbert Kubasta.
In diesem Zusammenhang stellte er fest, dass seit Fahrplanwechsel Dezember 2018 alle Buslinien zum Bahnhof führen und dies erfahrungsgemäß auch zu einer Entspannung des Bedarfs an Park & Ride-Parkplätzen führen müsste.
Nach freien Fläche wird gesucht
Schiene OÖ prüft „Da der Bedarf an zusätzlichen Park & Ride-Parkplätzen offensichtlich noch weiter besteht, sind die Schiene OÖ GmbH gemeinsam mit der Stadt Ried, dem Land OÖ und den ÖBB bemüht, Flächen für zusätzliche Park & Ride-Parkplätze zu finden. Der Versuch, zusätzliche Park & Ride-Parkplätze auf einer Fläche direkt neben der bestehenden Park & Ride-Anlage zu errichten, ist aber leider an dem vom Eigentümer verlangten hohen Grundstückspreis (deutlich über dem vom Sachverständigen errechneten Wert) gescheitert. Weitere Möglichkeiten werden derzeit geprüft“, so der Geschäftsführer von Schiene OÖ abschließend.
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