Caritas: Nothilfe im Bezirk durch Corona notwendiger denn je
RIED. Aufgrund der von der Corona-Pandemie ausgelösten Arbeitslosigkeit sind seit dem Lockdown am 13. März durchschnittlich ein Drittel mehr Unterstützungsansuchen bei den zwölf Caritas-Sozialberatungsstellen in Oberösterreich eingegangen als im Vergleich zum Vorjahr. Die Caritas-Nothilfe in den Sozialberatungsstellen funktioniert nur dank der Spenden, die großteils bei der Haussammlung eingenommen werden.
Die alleinerziehende Gerlinde (38) freut sich, als sie im März bei einem Zahnarzt zu arbeiten anfangen kann. Doch als zwei Wochen später aufgrund der Corona-Pandemie der Lockdown verkündet wird, verliert sie noch im Probemonat ihren Job, weil die Praxis schließen muss. Dazu kommt, dass die Alimente reduziert sind, weil der Vater des Kindes ebenfalls seinen Job verloren hat. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an die Caritas-Sozialberatung Ried, wo sie Unterstützung erhält.
74 Beratungen im Bezirk
„In Ried haben wir in diesem kurzen Zeitraum bis Ende Mai 74 Gespräche geführt und mit unserer Unterstützung auch 26 mitbetroffene Kinder erreicht“, berichtet Christine Oberndorfer von der Caritas-Sozialberatung in Ried.Auch Gerlinde, Mutter eines sechs Jahre alten Sohnes, half die Caritas rasch mit Lebensmittelgutscheinen und einer finanziellen Unterstützung bei einer Stromnachzahlung.
Arbeitslosigkeit durch Corona gestiegen
Den durch die Corona-Krise verursachten Anstieg der Arbeitslosigkeit spürt die Caritas-Mitarbeiterin Christine Oberndorfer in ihrer täglichen Arbeit: „Es gibt viel mehr Anfragen, weil mit dem geringeren Einkommen können viele gerade ihre Miet- und Energiekosten bestreiten. Zum Leben bleibt da nicht mehr viel übrig. Dazu kommt auch die Sozialhilfe neu. Durch die Anrechnung der Wohnbeihilfe zum Einkommen erhalten die Menschen weniger finanzielle Unterstützung.“Als erste Hilfe, um eine akute Notsituation zu überbrücken, gibt die Caritas-Mitarbeiterin Lebensmittel- und Bekleidungsgutscheine aus. „Wenn erforderlich, werden auch Zuschüsse zu Heizungs-, Strom- oder Mietrechnungen gewährt, allerdings nicht langfristig, sondern immer nur als Überbrückungshilfe“, erklärt Caritas-Mitarbeiterin Christine Oberndorfer.
Haussammlung
Freiwillige Mitarbeiter der Pfarren gehen dabei von Tür zu Tür oder hinterlassen einen Haussammlungs-Erlagschein im Postkasten. Dieses Geld kommt ausschließlich der Hilfe für Menschen in Oberösterreich zugute – und sichert das Bestehen von Caritas-Einrichtungen.
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