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„Es geht nicht mit einem Fingerschnippen“

Walter Horn, 18.08.2015 17:30

Ried. Bei bester Stimmung und mit einem enormen Medienansturm feierten Paul Gludovatz und Gerhard Schweitzer ihr Comeback bei der SV Josko Ried.

  1 / 2   Die "Unzertrennlichen": Gerhard Schweitzer und Paul Gludovatz trainieren wieder die Mansnchaft der SV Josko Ried.

Zum Auftakt bedankte sich Manager Stefan Reiter noch einmal beim beurlaubten SVR-Trainer Helgi Kolvidsson, der zu diesem Zeitpunkt schon wieder zu Hause war. „In über 20 Jahren ist mir kaum etwas so schwer gefallen, wie dem Helgi mitzuteilen, dass wir ihn beurlauben. Aber wir haben im Vorstand besprochen, dass wir eine große Änderung vornehmen wollten.“ Die Vertragsauflösung sei fair abgewickelt worden.

Reiter gestand auch eine gewisse Mitschuld ein: „Kolvidsson, Auer und Sageder waren das kleinste Trainerteam in der Liga. Das war vielleicht ein Fehler, den ich auf meine Kappe nehme.“ Ein weiterer Assistenztrainer hätte den Verein wirtschaftlich nicht ins Dilemma gestürzt.

Auch bei Gludovatz und Schweitzer bedankte sich Reiter für ihre Bereitschaft, dem Verein zu helfen. Rückkehrer Gludovatz sagte, dass er „gerne innviertler Luft atme“. Die Entscheidung habe er sehr schnell getroffen. „Ich musste natürlich meine Frau fragen, sie ist ja die heimliche Teamchefin. Rational hätte ich es ablehnen müssen, aber es war eine emotionale Entscheidung.“

Fokus: Punkte machen

Als erstes habe er den Spielern gesagt, dass es einen absoluten Fokus gebe: „Punkte machen!“ In dieser Stunde Null gehe es ums Kennen Lernen und ums Ansetzen. Sowohl er selbst als auch Gerhard Schweitzer seien „sehr direkt und konkret“. Jeder Spieler werde seine „persönliche Identitätskarte“ vorweisen müssen, in jeder Halbzeit und im Training. Die Spieler müssten sich im Training zeigen.

Spieler stehen in der Verantwortung

Gludovatz machte klar, dass nun die Spieler in der Verantwortung stehen: „Die Spieler werden wollen müssen.“ Neben der Einstellung gehe es auch um die physische Fitness: „Unsere Mannschaften sind immer um 20 Prozent mehr gelaufen als die anderen. Das ist Sache der Spieler. Auch wenn wir die Passgenauigkeit erhöhen wollen, brauchen wir den Willen der Spieler. Unser übergeordnetes Ziel ist, eine gewisse Stabilität zu erreichen. Die Mannschaft hatte zuletzt sowohl offensiv als auch defensiv Probleme.“

Gerhard Schweitzer legt Wert auf absolute Teamfähigkeit und hundertprozentiges Abrufen der Laufleistung und will vor allem eine andere Einstellung sehen: „Die Spieler wissen selbst, dass es in den letzten fünf Runden und vielleicht auch in der Vorbereitung zu wenig war. Wir müssen zeigen, dass wir wieder ein Team sind. Wir können auch gegen Sturm mit 0:3 verlieren, es kommt darauf an, wie. Die Innviertler können das schon unterscheiden. Ich habe hier schon erlebt, dass wir verloren haben und die Leute sind trotzdem aufgestanden – weil wir uns den Arsch aufgerissen haben.“

Gludovatz: „Als erste Teambuilding-Maßnahme lädt Kapitän Gebauer heute zum Grillen ein. Den Wein bringe aber ich mit.“

Erwartungen bremsen

Gludovatz und Schweitzer traten etwas auf die Euphoriebremse. Gludovatz: „Das veni, vidi, vici, muss aus den Köpfen raus. Ich scheine etwas wie ein Hoffnungsträger zu sein, aber das geht nicht mit einem Fingerschnippen. Es geht um Tatsachen. Wir müssen weg davon, dass hier ein Team ist, von dem mehr zu erwarten war. Das müssen wir erst zeigen. Derzeit sind wir nicht besser, als wir dastehen: Zehnter mit einem Punkt.“

Kompetenzen

Gludovatz: „Wir haben eine absolute Kompetenzaufteilung. Jeder ist einzeln für seinen Bereich verantwortlich, aber ich halte als Cheftrainer den Kopf hin. Da, wo die Fachleute arbeiten, stehe ich gerne zurück. Ich koordiniere und stehe über allem und plane alles mit, vom Zeitplan bis zu den Trainingsinhalten.“


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