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Tag der Arbeitslosen: Volkshilfe fordert Grundeinkommen

Walter Horn, 28.04.2020 12:45

RIED. Der Tag der Arbeitslosen am 30. April hat heuer wegen Covid-19 eine neue Dimension bekommen. Allein im Bezirk Ried waren Anfang April knapp 2.100 Menschen arbeitssuchend. Die Volkshilfe fordert für sie rasche Hilfe durch höheres Arbeitslosengeld und setzt sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein. „Bereits vor Covid-19 waren 14,3 Prozent der österreichischen Bevölkerung armutsgefährdet. Nun haben die Auswirkungen der Corona-Krise den größten Anstieg an Arbeitslosen in der Geschichte

In den vergangenen Jahren schenkte die Volkshilfe rund um den Tag der Arbeitslosen „Heiße Suppe gegen eiskalte Sozialpolitik“ aus – das Foto ist von 2018. Heuer ist diese Aktion wegen Covid-19 nicht möglich. (Foto: Volkshilfe Ried)

„Bereits vor Covid-19 waren 14,3 Prozent der österreichischen Bevölkerung armutsgefährdet. Nun haben die Auswirkungen der Corona-Krise den größten Anstieg an Arbeitslosen in der Geschichte der Zweiten Republik gebracht. In solchen außergewöhnlichen Zeiten braucht es außergewöhnliche Maßnahmen“, sagt Volkshilfe Ried-Vorsitzender Josef Hellmann: „2.100 Abeitslose bedeuten im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 88,7 Prozent.“

„Gesundheitskrise wird zur Überlebenskrise“

Da für viele dieser Menschen die Gesundheitskrise zu einer Überlebenskrise werden könnte, fordert er rasche Hilfe. Beschäftigte aus dem Niedriglohnsektor, die jetzt arbeitslos wurden, könnten vom Arbeitslosengeld kaum leben: „Sie sind schon vorher kaum über die Runden gekommen, für sie ist die Situation eine Katastrophe. Wir brauchen für diese Menschen dringend eine Erhöhung der Nettoersatzquote von derzeit 55 auf 80 Prozent.“

Grundeinkommen 

Den Menschen helfen würden auch soziale Innovationen wie die schnelle und unbürokratische Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. „Das ist ein Gebot der Stunde und würde nicht nur den sozialen Absturz Tausender und massive Privatverschuldung verhindern, sondern gleichzeitig die Kaufkraft im Land erhalten“, ist Josef Hellmann überzeugt.

Er fordert die Bundesregierung daher auf, nicht ein Hilfspaket nach dem anderen zu schnüren, sondern jeder und jedem ein monatliches Fixum zukommen zu lassen. „Das bedingungslose Grundeinkommen würde den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken und alle Menschen würdevoll durch diese extrem schwierige Zeit bringen.“


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