Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Bundschuh: Alltägliches und Geschichtliches aus dem Innviertel in 25 Beiträgen

Walter Horn, 01.11.2019 14:27

RIED. Zum 22. Mal erscheint heuer der „Bundschuh“, die jährliche Sammlung von heimatkundlichen Arbeiten des Museums Innviertler Volkskundehaus.

Heuer erscheint schon der 22. Bundschuh.
  1 / 5   Heuer erscheint schon der 22. Bundschuh.

Auch der neue Band glänzt mit einer großen Themenvielfalt von A wie Archäologie bis Z wie Zeitgeschichte. Präsentiert wird das Buch zweimal: in Ried am Dienstag, 5. November, um 19 Uhr im Sparkassen-Stadtsaal, und zwei Tage später in Kopfing.

Musiker und Maler

Vier Beiträge sind fast vergessenen Musikern gewidmet: Johann Georg Scheicher aus Vöcklamarkt, Karl Köchl aus Riedau und Thaddäus Susan, der von 1831 bis 1838 Pfleger und Landrichter von Ried war und mit Carl Maria von Weber in freundschaftlichem Kontakt stand. Markus Edtbauer beschäftigt sich mit alten Noten des Spielmanns Andreas Hagn aus Piesenham. Dem Schaffen des Malers und Mitbegründers der Innviertler Künstlergilde, Aloys Wach, in den Jahren 1910 bis 1920 widmet sich Florian Schwanninger.

Freimut Rosenauer und Verena Traeger blicken auf zehn Jahre Kulturhaus Stelzhamermuseum in Pramet zurück und Tobias Schweiger wirft einen Blick auf die kulturelle Textur des Innviertels. Karl Hager beschreibt ein faszinierendes mittelalterliches Kleinod: die Fresken aus dem Pfarrhof von Ostermiething.

Geschichtliches

Neben laténezeitlichen Siedlungsplätzen geht es um archäologische Forschungen und das neue Römer-Museum in Altheim. Franz Buchinger erinnert daran, dass mit dem Friedensvertrag zu Schärding vor 650 Jahren europäische Geschichte geschrieben wurde.

Mit der Feuerlöschordnung der kaiserlich königlich landesfürstlichen Kreisstadt Ried aus dem Jahr 1858 setzt sich Alfred Pixner auseinander und Matthias Huber behandelt die Breidt“sche Schwarzfarbenfabrik in Hamerling (Gemeinde Schardenberg), die einst die älteste Farbenfabrik auf deutschem Boden war.

Häuserhandel und Bürgerkrieg

Auguste Erlachner schildert den Häuserhandel ihrer Großeltern vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre. Von drei Generationen der Rieder Juristenfamilie Graf erzählt Herwig Leibinger.

Das Drama von Holzleithen im Jahr 1934, als Soldaten und Mitglieder der Heimwehr das Arbeiterheim stürmten und Schutzbündler exekutierten, behandelt Fritz Strohbach.

Da Flüchtlingskindern der Besuch der örtlichen Volksschulen vorerst nicht gestattet war, entstanden alleine im Bezirk Schärding 28 Flüchtlingsschulen. Johann Klaffenböck erörtert am Beispiel Kopfing den Schulalltag der Flüchtlingskinder und ihrer Lehrer in den Jahren 1945 bis 1950.

An das älteste Fastensanatorium Österreichs, das Naturheilsanatorium Dr. Schwartz in Altheim, dessen Ära vor rund 50 Jahren endete, erinnert Rudolf Mitterbauer.

Wie es früher beim Schlachten eines Schweines zuging, schildert eindrucksvoll Irmgard Maier in ihrem Beitrag „Sautod“.

Fossilien und Früchte

Mit den fossilen Hölzern aus der Sammlung Hötzinger, von denen die meisten Stücke aus dem Hausruck und Sauwaldgebiet stammen, setzen sich der Eigentümer und Otto Cichocki vom Drendolabor des Vienna Institute for Archaeological Science der Universität Wien auseinander.

An eine fast vergessene Frucht, die Mispel, die jedoch sogar in Shakespeares „Romeo und Julia“ verewigt ist, erinnert Heinz Forstinger. Michael Hohla erzählt, wie sich der Bärlauch im Innviertel aus dem kulinarischen Nichts zum Massenphänomen entwickelte und Johanna Samhaber nimmt das Vogelparadies Unterer Inn, das von Menschenhand geschaffen wurde, unter die Lupe.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden