„Altes“ für die Zukunft bewahren – Digitalisierung im Volkskundehaus
Das Museum Innviertler Volkskundehaus ist seit Oktober 2024 Teil des Projekts „Kulturerbe digital“ und geht hier einen weiteren Schritt Richtung Zukunft. Durch den Verbund OÖ Museen wurde es möglich, sich gemeinsam mit dem Färbermuseum Gutau am Förderprogramm des Bundesministeriums für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport zu beteiligen.
Ziel des Projekts ist es, das kulturelle Erbe Österreichs noch besser nutzbar und einer breiten nationalen wie internationalen Öffentlichkeit digital zugänglich zu machen.
Die Daten aus der Inventarisierungsdatenbank Museumskollektor werden über eine Schnittstelle in Online-Portale wie Kulturpool und Europeana übertragen. Europeana als virtuelle Bibliothek ermöglicht den Zugang zum wissenschaftlichen und kulturellen Erbe Europas in Form von Digitalisaten, die von verschiedensten Kultureinrichtungen aus ganz Europa zur Verfügung gestellt werden. Dabei müssen spezifische Vorgaben und internationale Standards für die Digitalisierung und Inventarisierung eingehalten werden.
Glanzstücke der Sammlung werden digital präsentiert
Kulturamtsleiterin Sieglinde Frohmann sagt: „Das Kulturerbe digital bietet für unser Museum in Ried die Möglichkeit, ausgewählte Highlight-Objekte der einzigartigen Sammlung digital zu präsentieren.“ Darunter sind wertvolle gotische Skulpturen, Werke der Rieder Bildhauerfamilie Schwanthaler sowie besonders ausgestaltete Rosenkränze, Breverl, Tauftaler und kostbare Reliquienarbeiten, aber auch Schützenscheiben oder Porzellanfiguren.
Frohmann: „So soll gezeigt werden, dass es auch in kleineren Museen große Kunst zu sehen gibt. Zudem ist der Aspekt der Wissenssicherung durch ausführliche Infotexte zu den Objekten und der damit verbundene Mehrwert für Forschende und alle Interessierten nicht außer Acht zu lassen.“
Die ausgewählten Exponate dienen als „Gustostückerl“ für Neugierige, die zu einem Museumsbesuch im Innviertler Volkskundehaus anregen sollen.
Hoher Aufwand
Die Digitalisierung erfordert nicht nur technischen Aufwand, sondern auch eine intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit den Exponaten. Das Team des Museums hatte dabei so manche Herausforderung zu bewältigen, das Motto war „learning by doing“. Für die Herstellung von hochwertigen fotografischen Darstellungen der Objekte ist ein nicht unerheblicher logistischer Aufwand erforderlich. Gute Fotos brauchen Zeit und setzen auch ein gewisses Equipment, wie Fotowürfel, Tageslichtlampen, Fotohintergrund, Stativ und Kamera voraus.
Die Früchte dieser Arbeit werden voraussichtlich mit Jahresende unter www.kulturpool.at abrufbar sein.
Das Volkskundehaus hat schon Erfahrung mit digitalen Präsentationen: Unter www.3d-innviertel.at/museum-innviertler-volkskundehaus ist ein 3D-Rundgang durch das Haus verfügbar.
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