20gerHaus zeigt Textilkunst von Anna Goldgruber
RIED. Das 20gerHaus widmet seine Oktoberausstellung der Textilkunst von Anna Goldgruber. Die Vernissage der Ausstellung „Nahtstelle“ ist am Donnerstag, 9. Oktober, um 19.30 Uhr.
Anna Goldgruber gilt als Grande Dame der innovativen Textilkunst und erweitert das tradierte Bild von „fiber art“ durch den Einsatz von konträren Materialien wie Gips. Geboren in Neukirchen an der Enknach, lebt und arbeitet sie nun in Katsdorf/Mühlviertel. Die Künstlerin bewegt sich seit Jahren souverän zwischen Objektkunst und experimenteller Arbeitsweise, stets mit einem bewussten Blick auf die soziokulturelle Bedeutung von Material und Verarbeitung.
In ihrer Ausstellung „Nahtstelle“ präsentiert Goldgruber Arbeiten, in denen Faden und Gips auf ungewöhnliche Weise verschmelzen. Aus festen Gipskörpern treten feine Schlaufen aus Nähseide hervor, farbige Nähte zeichnen Konturen oder formen die Gehänge der Objekte. So entstehen Formen, die Mikrokosmen gleichen: zugleich zart und widerständig, fragil und eindrucksvoll.
Das Zusammenspiel von dichter Struktur und ruhiger Gelassenheit, von grafischer Klarheit und sinnlicher Textur, öffnet ein ungewohntes visuelles und haptisches Erzählfeld. Die Verwandlung textiler Fäden in harte Gipsformen irritiert und regt zum Nachdenken über Wahrnehmung und Materialität an.
Titel wie „Beule“, „Krümmling“ oder „Schlupf“ verweisen auf Transformation und Übergänge – sie bündeln die formalen Experimente zu einer poetisch verdichteten Sprache des Materials.
Bei der Vernissage am 9. Oktober spricht Maria Reitter-Kollmann, die ab November 2025 die Kunstsammlung des Landes OÖ leiten wird, über die Ausstellung.
„Tage des offenen Ateliers“
Zu den „Tagen des offenen Ateliers“ wird Anna Goldgruber am Samstag, 18. Oktober, von 10 bis 18 Uhr im 20gerHaus für Gespräche über Kunst und das Leben als Künstlerin anwesend sein.
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