
Aurolzmünster. Vor etwa eine Jahr hat die ehemalige Leiterin des Volkshilfe-Kindertreffs Löwenzahn, Petra Lobmeier, den Sozialbereich verlassen, um sich jetzt nach einem Jahr Bildungskarenz selbstständig zu machen.
Lobmeier ist jetzt als Waldpädagogin, Freie Rednerin und systemische Coachin tätig – „Wald - Wort - Weg“, wie sie ihre neue Arbeit zusammenfasst (www. petralobmeier.at).
Sie spricht von der Kunst des Neubeginns und meint selbstbewusst: „An dem Tag, an dem ich beschloss, nach 30 Jahren den Sozialbereich zu verlassen, wusste ich ganz genau, was ich werden wollte: Waldpädagogin, Freie Rednerin und systemische Coachin. Das war so klar, wie eine frisch geputzte Fensterscheibe.“
„Was macht die Frau da eigentlich?“
Mit der Frage, was sie da jetzt eigentlich macht, hat Petra Lobmeier gerechnet – schließlich sind ihre neuen Tätigkeiten nicht so „normal“ und selbst erklärend wie beispielsweise Kauffrau, Friseurin oder Sozialarbeiterin.
Lobmeier erklärt: „Als Zertifizierte Waldpädagogin fühle ich mich als 'Botschafterin des Waldes'. Ich vermittle Waldwissen und versuche die Wichtigkeit des Waldes für uns alle zu verdeutlichen. Ich führe Kindergartengruppen und Schulklassen in den Wald, gestalte Ausgänge für Hortgruppen und Nachmittagsbetreuungen und habe viel Freude, wenn ich Erwachsenen den Wald wieder ein Stück näherbringen kann.“
Ein völlig anderes Feld ist das der Diplomierten Freien Rednerin. Lobmeier: „Ich gestalte alle Zeremonien des Lebens. Von der Willkommensfeier für neue Erdenbürger, Freie Trauungen für Liebende, Jubiläumsfeste für bereits Verheiratete und Geburtstagsfeiern. Als Trauerrednerin gestalte ich die Verabschiedung oder schreibe persönliche Lebensläufe. Alle Zeremonien haben aber eines gemeinsam, sie sind individuell und ganz persönlich auf die Menschen zugeschnitten. Nichts muss, alles kann.“
Der Wald als Co-Trainer
Was eine systemische Coachin macht, beschreibt sie so: „In der Zeit als Führungskraft habe ich gerade in den letzten Jahren gesehen, wie schwer es für viele Berufsgruppen gewesen ist. Teamtage wurden abgesagt, und durch viele Teams zog sich ein tiefer Graben. Durch den Arbeitskräftemangel verteilt sich Arbeit auf weniger Köpfe und sehr häufig ist Erschöpfung zu beobachten. In der Waldpädagogik habe ich gemerkt, dass besonders Erwachsene sich im Wald wohl fühlen; es ist der gesündeste Platz der Welt, er bietet jede Menge Neues und viel Platz zum Atmen und Loslassen. Ich nutze den Wald als 'Co-Trainer' und gebe Menschen die Möglichkeit, Kraft zu tanken und als Team wieder zusammenzurücken.“