Drei Gemeinden - ein Ziel: Sternwanderung zum Grafenstein
WALDZELL/FORNACH/PÖNDORF. Am Samstag, 13. Mai, laden die drei Nachbargemeinden Waldzell, Fornach und Pöndorf zu einer Sternwanderung mit Eröffnung des Grafenstein- Denkmals ein. Die Pöndorfer starten um 12.30 Uhr beim Schneider in der Redl, die Waldzeller um 13 Uhr beim Forsthaus Redltal und die Fornacher um 13.30 Uhr bei der Redleitner Bezirksstraße, Einmündung Forststraße Haselnußstaude.
Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer wird das Denkmal um 14.30 Uhr eröffnen, für Unterhaltung sorgt die Fornacher Bläsergruppe. Der Rückmarsch ist für 16.30 Uhr angesetzt. Nähere Informationen zur Sternwanderung erteilt Hans Hermandinger unter der Tel.: 0664 9221510
Die geschichtliche Bedeutung des Grafensteines
Der Grafenstein ist der südlichste und wichtigste von derzeit noch 26 bestehenden österreichisch- bayerischen Grenzsteinen, die an der derzeitigen Gemeindegrenze von Waldzell zu Redleiten, Frankenburg, Fornach und Pöndorf stehen. Gleichzeitig bilden sie die Bezirksgrenze zwischen dem Innviertel und Hausruckviertel. Von 1437 bis 1779 war das auch die Staatsgrenze zwischen dem Kurfürstentum Bayern und dem Erzherzogtum Österreich. In Erzherzogtum Österreich regierte Maria Theresia mit ihrem Sohn Josef II und in Bayern folgte Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz dem 1777 kinderlos verstorbenen Kurfürst Maximilian III Josef nach. Im gesamten 18. Jahrhundert war diese Grenze sehr umstritten, eine eindeutige Grenzziehung wurde erst im Oktober 1770 zwischen Graf Johann Ludwig II Khevenhüller von Frankenburg und dem bayrischen Landgericht Friedburg vereinbart, dessen Pfleger von 1762 -1779 Josef Ferdinand, Graf von Rheinstein und Tattenbach war. Nach der Grenzbeschreibung von Gerichtsschreiber Johann Nißl aus Friedburg wurden jene Grenzsteine versetzt, die bereits seit 1601 in Forstern (Gemeinde Pöndorf) lagerten. An einigen Steinen kann man auch heute noch das Wappen erkennen. Als die Steine gesetzt waren, hatten sie nur noch wenige Jahre Gültigkeit als Hoheitsgrenze, denn der Frieden von Teschen beendete 1779 den bayerischen Erbfolgekrieg und das Innviertel wurde Österreich zugesprochen. Zwischen 1805 und 1809 besetzte Napoleon Bonaparte mehrmals unsere Heimat, ab 1809 kam sie vorübergehend in bayrische Verwaltung, bis das Innviertel 1816 endgültig österreichisch wurde.
Zur Entstehung des Denkmals
Im Sommer des vorigen Jahres hat eine Gruppe Idealisten um Hans Hermandinger ein Denkmal für den historischen Grafenstein errichtet. Möglich war diese Aktion mit Unterstützung der Leader Region Mitten im Innviertel und den Gemeinden Fornach, Pöndorf und Waldzell.
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