Kirchenwirt Hohenzell: Acht Wirte in der Familie
HOHENZELL. Seit fünf Jahren führen Xhafer „Nico“ Memaj und seine Frau Besa Dogjani den Kirchenwirt in Hohenzell. Das Lokal ist ein Treffpunkt, wie ihn jedes Dorf braucht.
„Alle Vereine kommen zu uns“, berichten die Wirtsleute, „aber auch Gäste von rundum.“ Bis nach Schärding reicht das Einzugsgebiet des Kirchenwirts.
Geboten wird vor allem Italienisches (Pizza und Pasta), aber auch Schnitzel. Dazu kommt noch ein Lieferservice für Gesellschaften ab 30 Leuten. Mit Nico und Besa arbeiten acht Personen im Kirchenwirt.
Xhafer Memaj hatte schon Gastronomie-Erfahrung in Italien, der Schweiz, Vorarlberg und zuletzt Moosbach, bevor er nach Hohenzell kam, und er ist nicht der einzige Wirt in der Familie.
Der Vater war seinerzeit in Albanien Mitglied der herrschenden kommunistischen Partei. Er fiel aber in Ungnade und wurde aus der Partei ausgeschlossen, nachdem er die Tochter eines Auswanderers geheiratet hatte.
„Danach“, erzählt Nico, „fand er in Albanien keinen guten Job mehr und musste die Familie mit schwerer Arbeit über Wasser halten.“ Nach der Wende in den 90er-Jahren wanderte die Familie aus, zuerst nach Italien. Der älteste Sohn war der erste, der ein eigenes Gasthaus eröffnete.
Eine ansteckende Idee, denn mittlerweile haben alle sechs Brüder ein eigenes Gasthaus – vier in Österreich (in Hohenzell, Maria Schmolln, Altheim und Riedau) und zwei in Deutschland (Deggendorf und Pfarrkirchen). Auch zwei Cousins sind Wirte (in Pocking und Bad Birnbach).
Spontane Entscheidung
Die Entscheidung für den Kirchenwirt in Hohenzell sei spontan gefallen, sagt Xhafer Memaj: „Ich wollte ein Gasthaus kaufen. Der Kirchenwirt war das erste, dass ich mir angeschaut habe, und es hat gleich gepasst.“
Natürlich musste noch investiert werden – und wird immer noch: Der große Saal für etwa 200 Personen ist fast fertig, aber auch der Innenhof und der Wohnbereich sollen neu gestaltet werden.
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