Protestmarsch und Kundgebung für das Klima am Rieder Hauptplatz
BEZIRK RIED. Die Unwetter der letzten Wochen verdeutlichten einmal mehr, wie wichtig es ist, die Erderwärmung zu stoppen. Auch für die Bevölkerung birgt der Klimawandel Gefahren für die Gesundheit.
Rund ein Drittel der fast 63.000 Einwohner des Bezirkes wird im Laufe seines Lebens zweieinhalb Grad Erderwärmung zu spüren bekommen. Nämlich jenes Drittel, das momentan unter 30 Jahre alt ist. Das heißt, diese Menschen werden Sommertage erleben, an denen es so heiß sein wird, dass ein Verlassen des Hauses lebensbedrohlich sein kann. Schon jetzt sind vor allem ältere Menschen akut von Hitzeschlägen und Hitzeerschöpfung betroffen. Das Kohlenstoffdioxid das vor allem im Bereich der Mobilität ausgestoßen wird, hält sich hunderte Jahre in der Erdatmosphäre. Umso dringender wäre es, sofort mit einer massiven Reduktion zu starten, um langfristig das Pariser Klimaziel (Begrenzung der Erwärmung auf eineinhalb Grad) zu erreichen und zu halten. Gelingt das nicht, stehen nicht nur mehr Hitze und gesundheitliche Komplikationen auf dem Programm, sondern auch vermehrt Unwetter. Auch im Bezirk ist vermehrter Starkregen und Sturm merkbar. Dass die Erderwärmung auch in manchen Gebieten zu mehr Regen führt, hängt damit zusammen, dass wärmere Luft mehr Feuchtigkeit speichert, die dann in hohen Mengen abregnet.
Zivilgesellschaft engagiert sich
Angesichts der allerorts – regional wie global – sichtbaren Folgen der Erderwärmung vermisst man die nötige Eile und ein energischeres Engagement auf politischer Ebene. Unter dem Motto „Ried riad si“ riefen 19 Organisationen am Freitag, 15. September, um 13.30 Uhr in Ried zu einer Demo im Rahmen des Weltklimastreiks auf. Der Protestmarsch bewegte sich von der Weberzeile zum Hauptplatz. Bei der Kundgebung um 14 Uhr wurden entsprechende Klimastatements abgegeben. Max Gramberger, Obmann des Vereins Trafos, hat mit etlichen Aktivisten die Veranstaltung vorbereitet. „Mehr Klimaschutz in Bund, Land und Gemeinden ist die gemeinsame Forderung, hinweg über sonstige weltanschauliche oder politische Grenzen. Einzelne können hier nichts ausrichten, nur gemeinsam können wir viel erreichen. Uns ist wichtig, dass die Kinder und Enkel gute Chancen auf dem Planeten vorfinden“, betone Gramberger bei der Kundgebung am Hauptplatz. Cornelia Zauner vom Franziskushaus Ried ergänzte: „Klimaschutz ist eine Haltung und hat nichts mit politischer Gesinnung zu tun.“
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