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Aktivitäten statt Ausreden zugunsten des Klimaschutzes

Rosina Pixner, 25.01.2024 09:27

RIED. An die 100 Personen verfolgten die Ausführungen des Grazer Universitätsprofessors Thomas Brudermann, der über die „Kunst der Ausrede beim Klimaschutz“ in der Giesserei in Ried referierte.

Interessiert verfolgen die Besucher den Vortrag. (Foto: Giesserei)
  1 / 2   Interessiert verfolgen die Besucher den Vortrag. (Foto: Giesserei)

Der Vortrag von Thomas Brudermann beleuchtete die Hintergründe der diversen Ausreden und brachte so manche erhellende Erkenntnis. Die Klimaleugner verschwinden zusehends, an ihre Stelle kommen die Relativierer, die die Verantwortung auf andere Länder und in die Zukunft abschieben. Das Wissen in Österreich über die Klimakrise sei auch relativ bescheiden. Gerade einmal 55 Prozent richtige Antworten konnten in einer Studie gegeben werden. Dazu passt auch, dass in einer anderen Studie, die in den USA, Deutschland, Großbritannien und Frankreich gemacht wurde, das Vermeiden von Plastiksackerln als sehr klimawirksame Maßnahme angegeben wurde – wirksamer als saisonale Ernährung oder einen Flug einzusparen.

Als ‚moralisches Lizensieren‘ bezeichnete Brudermann das Aufrechnen von verschiedenen Entscheidungen zum Rechtfertigen von sehr klimaschädlichen Handlungen: „Ich spare Energie, trenne den Müll und esse weniger Fleisch, da kann ich doch mal in die Karibik fliegen.“ „Wir täuschen uns sehr gerne selber über die Auswirkungen unseres Verhaltens“, meinte Brudermann.

Als Gefahr sah der Referent auch die Individualisierung von Klimazielen. Die Politik sei dringend aufgerufen, klarere Pfade zu diesen Zielen vorzugeben, die dann für alle gelten. Mülltrennung und Licht abdrehen seien gut, die großen Effekte beim Klimaschutz liegen aber ganz eindeutig in der Energieerzeugung, im Verkehr, im Konsum und in der industriellen Landwirtschaft. Jede einzelne Bemühung hilft, aber die gesetzlichen Vorgaben müssen so geändert werden, dass sich klimafreundliches Verhalten auch lohnt und von der großen Mehrheit akzeptiert wird. Derzeit etwa gibt es noch viele Förderungen, die klimaschädliche Auswirkungen haben.

Im Anschluss an den Vortrag zeigte sich sowohl in der Fragerunde als auch im persönlichen Gespräch das große Interesse des Publikums am Thema.


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