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Innviertlerin kämpft für die Kinder in den Flüchtlingslagern in Idlib

Walter Horn, 02.04.2024 15:35

ST. MARTIN/I. Die „Suppenküche Mahlzeit Österreich“ bemüht sich seit 2020 in der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens, den Binnenflüchtlingen, vor allem den Kindern, zu helfen. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Adelheid Schneilinger aus St. Martin, die von einer verzweifelten Situation spricht: „Leider stehe ich inzwischen mit dem Rücken nicht mehr zur Wand, sondern in der Wand.“

  1 / 3   Im Lager Yamal in Idlb bekommen die Kinder von der Suppenküche Mahlzeit Österreich wenigstens eine Mahlzeit pro Tag. (Foto: Schneilinger)

„Von großen NGO oder gar von syrischer Seite – sei es Assad oder die Al Nusra – kommt sowieso keine Hilfe, dafür Bomben und Druck. Ich gebe aber nicht auf und will die Kinder, meist Halb- und Vollwaisen in Idlib in Syrien, nicht im Stich lassen“, sagt Schneilinger.

Der Krieg in Syrien dauert nun schon seit dem Jahr 2011 an und hat das Land in Schutt und Asche gelegt. Immer noch werden die Binnenflüchtlinge bombardiert, die schutzlos den Angriffen ausgeliefert sind. Es gibt immer wieder Tote und Verletzte.

Hilfe in sieben Zeltlagern

Schneilinger und ihr Team hilft in sieben Zeltlagern vor allem Witwen und ihren Kindern sowie sehr vielen Vollwaisen regelmäßig. Im Lager Yamal mit rund 50 Familien und 160 Kindern befindet sich die Suppenküche Mahlzeit Österreich, in der die Kinder täglich ihre warme Mahlzeit abholen.

Außerhalb der Zeltlager bekommen viele Familien ebenfalls monatlich ein Esspaket mit Grundnahrungsmitteln, die wenigstens den schlimmsten Hunger verhindern.

„Jeder Euro kommt 1:1 in Idlib an“, erklärt Schneilinger. „Das ist möglich, da wir alle ehrenamtlich arbeiten und vor Ort im Großhandel zu den günstigsten Preisen einkaufen.“

Die einzige Mahlzeit am Tag

Schneilinger kämpft auch mit einem Rückgang der Spendengelder: „Es gibt so viele Krisenherde in der Welt, das Leid ist für die Menschen inzwischen schwer ertragbar und die Spenden werden immer weniger. Die Situation der Binnenflüchtlinge in Syrien ist bei der Weltgemeinschaft in Vergessenheit geraten.“

Aufgeben kommt für Adelheid Schneilinger aber nicht in Frage: „Wir versuchen trotzdem, die Suppenküche am Laufen zu halten. Es ist die einzige Mahlzeit, die diese Kinder am Tag bekommen. Das Essen ist nicht vitaminreich, sicher nicht wirklich gesund, aber zu mehr als Linsen, Reis und Nudeln reichen unsere finanziellen Mitteln leider nicht.“

Brunnen und Schulen

Ihre Organisation hat trotz der verzweifelten Lage noch Pläne: Ein Brunnen soll bald fertiggestellt werden, damit man mit dem Wasser Gemüse anbauen und Vitamine in den Speiseplan bringen kann.

Außerdem sind in allen Lagern Schulen geplant. Bisher gibt es nur im Lager Yamal eine Zeltschule mit 75 Kindern und in einiger Entfernung die Al-Amal-Schule mit 60 Kindern. Schneilinger: „Da der Frieden und die Zukunft mit Sicherheit über Bildung führt, müssen die Kinder wenigstens ein Grundwissen vermittelt bekommen. Lesen, Schreiben, Rechnen und Englisch stehen in unseren Schulen auf dem Programm.“

Fast alle der kleinen Binnenflüchtlinge haben in ihrem Leben noch keinen einzigen Tag Frieden erlebt. Sie hoffen auf Hilfe aus Österreich - ein Land, das sie inzwischen, nach vier Jahren Einsatz der Suppenküche Mahlzeit Österreich, laut Schneilinger „mit Überleben in Verbindung bringen“. 

Spendenkonto bei der Sparkasse St. Martin i. I.:
IBAN: AT352032032804086564, Suppenküche Mahlzeit Österreich
Spendenquittung (steuerliche Absetzbarkeit) bitte per Mail anfordern: a.schneilinger@gmx.at
Aktuelle Informationen: www.facebook.com/adelheidschneilinger

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