Rieder Herbstmesse und Volksfest sind bestens besucht
RIED. Bundeskanzler Christian Stocker hat am Donnerstag die Rieder Messe 2025 eröffnet. Weitere Redner bei der Eröffnungsfeier waren Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger und Bürgermeister Bernhard Zwielehner sowie der neue Messepräsident Martin Wintersberger. Bei hochsommerlichen Temperaturen absolvierte der VIP-Pulk anschließend den Rundgang über das Messegelände, das bereits sehr gut besucht war.
Alle Redner betonten die Bedeutung der Rieder Messe und appellierten an Zusammenhalt und Zusammenarbeit.
Bundeskanzler Christian Stocker bezeichnete die Rieder Messe als „Spiegelbild unserer Heimat“. Hier würden Gegensätze wie Tradition und Innovation sowie Regionalität und Internationalität verbunden: „Dieser Interessensausgleich ist eine österreichische Tugend, die wir in Europa gut brauchen können.“ Es sei wichtig, derartige Orte der Begegnung zu haben. Auf der Rieder Messe sei die Kraft der Landwirtschaft zu sehen, aber auch die Herausforderungen.
„Landwirtschaft nicht der Preistreiber“
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hob die Zukunftsorientierung der Messe hervor: „Hier fragt man 'Was hast du Neues?' und nicht, was vorher war.“ Bei aller Kritik an manchen Vorhaben der EU, wie zum Beispiel Mercosur, „brauchen wir eine starke EU und einen starken Binnenmarkt, denn 80 Prozent unserer Landwirtschafts-Exporte gehen in die EU“.
Totschnig betonte, dass nicht die Landwirtschaft der Preistreiber bei der Inflation sei, sondern Dienstleistungen und Energie: „Wir brauchen Ehrlichkeit in der Debatte, es geht um Transparenz“.
„Mission 2028+“
Im Landwirtschaftsministerium seien unter dem Titel „Mission 2028+“ Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft erarbeitet worden, die teilweise schon in der Umsetzung seien. Unter anderem soll das bäuerliche Unternehmertum ausgebaut werden. Dafür sei Bildung entscheidend, die in den hervorragenden landwirtschaftlichen Fachschulen vermittelt werde. Der Digitalisierung solle die Landwirtschaft nicht mit Angst begegnen, sondern sie aktiv angehen und die Vorteile der KI nutzen.
„Die Bauern brauchen Planungssicherheit und weniger Bürokratie.“
Der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, war nur bedingt in Feststimmung. Er wies zwar darauf hin, dass in der Landwirtschaftsjugend „viele darauf brennen, den Hof zu übernehmen“, dafür bräuchten sie aber Perspektiven. Von der EU käme derzeit aber Vergrämungspolitik: „Die Bauern brauchen Planungssicherheit und weniger Bürokratie.“ Moosbrugger forderte Transparenz in der Wertschöpfungskette, um aufzuzeigen, wo die Preistreiber seien.
Moosbrugger: „Lasst uns produzieren, was der Markt will und bezahlt. Billige Lebensmittel und höchste Qualität gehen nicht zusammen.“
„Leistungsschau und ein Treffpunkt für Dialog und Innovation“
Landeshauptmann Thomas Stelzer sagte, dass die Rieder Messe zeige, was die Landwirtschaft für Oberösterreich bedeute. Im Kampf gegen die Inflation müsse man an den richtigen Schrauben drehen, denn die Landwirtschaft sei nicht der Urheber der hohen Preise. Die Familienbetriebe in der Landwirtschaft sollten nicht mit Melde- und Dokumentationspflichten und überlangen Verfahrensdauern aufgehalten werden.
Rieds Bürgermeister Bernhard Zwielehner rief zu Zusammenarbeit und Zusammenhalt auf, vergaß aber nicht, den Bundeskanzler und den Landeshauptmann auf die Lage der Gemeinden und Städte hinzuweisen: „Die Akzeptanz für Politik wird vor Ort geschaffen. Wir brauchen handlungsfähige Städte und Gemeinden.“
Für den neuen Messepräsidenten Martin Wintersberger ist die Rieder Messe „eine Leistungsschau und ein Treffpunkt für Dialog und Innovation“. Messen seien noch zeitgemäß, denn „derartige Treffpunkte werden gebraucht“.
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