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„Wirf dein Herz ins Meer“: Rieder Grünstreifen zeigt Dokumentarfilm aus dem Innviertel

Theresa Senzenberger, 09.10.2025 10:27

RIED. Der Dokumentarfilm „Wirf dein Herz ins Meer“ ist am Mittwoch, 15. Oktober, im Rahmen der Aktion „Grünstreifen“ der Giesserei Ried im StarMovie Ried-Tumeltsham zu sehen. Der Innviertler Regisseur Christian Kogler steht danach für ein Gespräch mit dem Publikum zur Verfügung.

  1 / 3   Der Film von Christian Kogler befasst sich mit dem Thema Unsicherheit und Zwangsstörungen. (Foto: Christian Kogler)

Der Film nimmt das Publikum mit auf eine tiefgründige Reise in das menschliche Dilemma der Unsicherheit. Er zeigt, wie Menschen mit diesem existenziellen Gefühl umgehen – individuell, gesellschaftlich und kulturell. Seine Premiere feierte er heuer beim „Crossing Europe“-Filmfestival in Linz.

Zentrales Thema ist die Zwangsstörung (OCD). Diese psychische Erkrankung betrifft zwei bis drei Prozent der Weltbevölkerung, bleibt aber oft unerkannt oder wird falsch behandelt. Für Betroffene ist das mit großem Leid verbunden.

Der Film beleuchtet Wege zur Heilung und Selbstbefreiung. Dabei wird deutlich, wie wichtig Offenheit, Diagnose und therapeutische Begleitung sind. Heilung beginnt oft dort, wo Betroffene über ihre Ängste sprechen und Unterstützung annehmen.

Individueller Umgang und Rituale

Der Regisseur sprach dazu mit Menschen aus fünf Ländern und fing feinfühlige Improvisationsszenen ein. Daraus entstand ein facettenreiches Bild menschlicher Bewältigungsstrategien – vom individuellen Umgang bis hin zu kollektiven Ritualen.

Eigene Erfahrungen

Kogler wurde im Innviertel geboren und hat selbst Erfahrung mit Zwangsstörungen. Zwischen seinem 14. und 28. Lebensjahr war sein Leben durch die Krankheit beherrscht. Sein Heilungsprozess und der Weg in ein freies Leben begannen durch eine intensive Therapie und einen längeren Aufenthalt auf einer schottischen Insel. Heute ist Kogler Hochschullehrer, Autor und Filmemacher und lebt in Linz.

Schon sein Debütfilm „Birgitta’s Friends“ (2021) war ein Erfolg. Sein zweiter langer Dokumentarfilm entstand in Zusammenarbeit mit dem jungen Linzer Regisseur Eric Schirl.

Frage nach dem „Warum“

Ausgangspunkt und roter Faden ihrer Arbeit ist die Frage nach dem „Warum“. Warum leben manche Menschen besser mit Unsicherheit als andere? „Ich habe lange Zeit enorme Energie darauf verwendet, dass es niemand merkt. Doch Verbergen verschärft das Problem“, sagt Kogler.

Ein therapeutischer Zugang trifft auf persönliche Offenheit. Der Film will zeigen: Heilung bedeutet nicht, Zwänge zu verdrängen, sondern vielmehr, sie zu verstehen, sichtbar zu machen und sich ihnen mutig zu stellen.

Mittwoch, 15. Oktober

StarMovie Ried-Tumeltsham

19 Uhr / 9 Euro


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